Rainis Blickwinkel
Pinguine bringen Adler zum Absturz – Bremerhaven gewinnt Nachholspiel 5:3 (1:2; 3:0; 1:1)
26.02.2025 - 01:42

4.528 Besucher wollten den Tabellenfünften gegen den Tabellennachbarn auf Platz drei sehen und sollten – so sie denn Anhänger der beheimateten Fischtown Pinguins waren – ihr Kommen nicht bereuen. Zwar haderte Headcoach Alexander Sulzer weiterhin mit einem gefüllten Lazarett, in dem sich nach wie vor Colt Conrad, Alex Friesen, Dominik Uher, Ziga Jeglic, Maxim Rausch, Anders Grönlund und aktuell auch Nico Appendino tummeln. Dafür kehrte zumindest Vladimir Eminger ins Line Up zurück. Maximilian Franzreb sollte zwischen den Pfosten für Ordnung sorgen.

Beide Mannschaften starteten mit viel Tempo in die Partie und Ludwig Byström prüfte gleich mit einem Distanzschuss die Aufmerksamkeit von Keeper Felix Brückmann (2.). Die Gäste aus der Quadratestadt schlugen durch Marc Michaelis zurück, der seinerseits Maximilian Franzreb herausforderte (5.). Mit einer Fußabwehr entschärfte der Mannheimer Schlussmann den Versuch von Nino Kinder aus der Halbdistanz. Im Gegenzug ließ Markus Hännikäinen nichts anbrennen und Maximilian Franzreb keine Abwehrchance – 0:1 (7.). Die Bremerhavener blieben dran und hatten durch Felix Scheel (9.) und Markus Vikingstad (11.) die nächsten Einschussmöglichkeiten. Nach Zuspiel von Ross Mauermann erzielte der eben noch erfolglose Stürmer mit der # 37 staubtrocken aus dem linken Anspielkreis den 1:1-Ausgleich (14.). Cedric Schiemenz nach einer Hereingabe von Nicholas Jensen (15.) verbuchte die nächste gute Chance auf einen Treffer. Ein missglückter Pass von Fabian Herrmann lud die Gäste zum Konter zwei auf eins ein und Daniel Fischbuch hatte wenig Mühe, den gestochen scharfen Pass von Ryan MacInnis per Onetimer zum 1:2 zu verwandeln (17.). Der Bremerhavener Unglücksrabe verpasste die Möglichkeit zur Wiedergutmachung, als er das Ziel etwas zu hoch anvisierte (18.).

Die Mannheimer kamen gut in den Mittelabschnitt und entfachten immensen Druck auf das Gehäuse der Hausherren. Die hielten aber Gegner und Scheibe weitestgehend vom Tor fern und so minimierte sich das Ergebnis der Angriffsbemühungen auf einen Schuss von Nick Cicek ans Außennetz (23.). Da kam es nicht ungelegen, dass John Gilmour den Puck bei einem Befreiungsversuch auf die Tribüne beförderte und wegen Spielverzögerung in der Kühlbox verschwand (24.). Der bekam dann sogar Rabatt von 11 Sekunden, weil Phillip Bruggisser mit einem Strahl zum 2:2 ausglich (26.). Die Pinguine überstanden anschließend eine zweiminütige Unterzahl schadlos, nachdem sie beim Wechsel vorübergehend mit sechs Feldspielern unterwegs waren (29.). Völlig überraschend haderten die Bremerhavener in der 35. Spielminute mit den Referees, als DEB-Fluch Roman Gofman und der zur Ergänzung limitierter Kompetenz an die Seite gestellte Marc Iwert die fortwährenden Attacken von Tobias Fohrler an Ross Mauermann ungesühnt ließen (35.). Aktuell beherrschen die Pinguine jedoch die Bestrafung in eigener Sache ziemlich gut. So leitete Christian Wejse einen Schuss von Jan Urbas weiter zu Miha Verlic, der zum 3:2 einnetzte (36.). Die Kirsche setzte Justin Büsing auf die Torte, in dem er einen von Felix Brückmann abgewehrten Schuss Vladimir Emingers zum 4:2 unters Dach des Adlerhorsts feuerte (37.). Wenig Mühe hatte Maximilian Franzreb beim letzten Versuch vor der Drittelsirene durch John Gilmour (39.).

Den letzten Durchgang eröffneten die Bremerhavener mit einer Doppelchance, doch weder Justin Büsing noch Cedric Schiemenz bekamen die Scheibe an Felix Brückmann vorbei. Auch Jan Urbas konnte den Goalie mit der Rückhand nicht bezwingen, zog aber zumindest eine Strafe gegen Mannheim (43.). Bitter nur, wenn aus der Chance zur Vorentscheidung eine Einladung auf eine spannende Schlussphase wird. Tom Kühnhackl war’s egal, schnappte sich einen Fehlpass und düpierte Maximilian Franzreb zum 4:3 (44.). Mannheims Keeper Felix Brückmann war hellwach, als Markus Vikingstad ihn mit einem Bauerntrick verladen wollte (49.). Keinen Anlass für eine Hinausstellung Nick Ciceks sahen die Praktikanten der gestreiften Zunft, obgleich der Ross Mauermann fast um seinen Schläger wickelte und zu Fall brachte (51.). Apropos ausgleichende Gerechtigkeit – diesmal blieb es Nino Kinder vorbehalten, einen Schuss von Vladimir Eminger zum 5:3 in die Mannheimer Kiste zu lenken und die Bestrafung zu sorgen. Dafür kassierte Ross Mauermann kurz darauf für ein Delikt, welches bei den Adlern zuvor stets großzügig gehandhabt wurde, von den DEB-Statisten eine Auszeit in der Kühlbox (52.). Es wurde eng, weil die Mannheimer ein brutales Powerplay aufzogen. Die Pinguine kämpften jedoch verbissen und verteidigten ihr Tor aufopferungsvoll. Mittlerweile wuchs Maximilian Franzreb über sich hinaus und parierte auch den Schuss von Leon Gawanke (57.). Die Gäste versuchten verzweifelt, das Federkleid aus dem Schredder zu befreien. Das gelang ihnen aber auch mit einem sechsten Feldspieler, der für Keeper Felix Brückmann aufs Eis kam, nicht. Für die Adler endete der Ausflug an die Unterweser mit einem demolierten Federkleid und einem leeren Punktebeutel im Reisegepäck.

Im Kampf um Platz drei ist in den verbleibenden Spielen auf jeden Fall für Spannung gesorgt. Die Pinguine sind inzwischen auf dem Weg nach Hessen, wo in wenigen Stunden die nächste Bewährungsprobe gegen die Frankfurter Löwen ansteht.


Rainer


gedruckt am 14.03.2025 - 17:47
http://www.crazy-pinguins.de/include.php?path=content&contentid=107