Rainis Blickwinkel
Abgezockt zum Sieg in Mannheim – Pinguins besiegen Adler mit 2:1 (2:1; 0:0; 0:0)
20.01.2024 - 00:33

Die Fischtown Pinguins sind mit drei Punkten ins Wochenende mit zwei Auswärtspartien gestartet. Bei den Adlern Mannheim ließen die Seestädter nichts anbrennen. Ohne Maxi Franzreb, Markus Vikingstad, Jake Virtanen und Nino Kinder zogen sie den Adlern die Federn und bauten aufgrund des Punktverlustes der Berliner ihren Vorsprung an der Spitze aus.

Die Bremerhavener fanden zu Beginn der Partie so gar nicht ins Spiel. Die Hausherren dominierten das Geschehen und hatten durch Simon Thiel die erste große Gelegenheit zur Führung, nachdem Markus Hännikäinen eine Unordnung in der Abwehr der Nordlichter mit einem gezielten Pass vor das Tor ausnutzte. Kristers Gudlevskis reagierte aber glänzend und bewahrte seine Mannschaft vor einem Rückstand (2.). Den konnte er eine Minute später aber nicht mehr verhindern, als Jyrki Jokipakka sichtbehindert von der blauen Linie abzog und die Scheibe zum 0:1 im linken Knick einschlug (3.). Die Pinguins fanden weiter keinen Zugriff und konnten sich bei ihrem Goalie bedanken, der den Schuss von Jordan Murray parierte (8.). Ein konstruktiver Angriff reichte den Bremerhavenern, um den Ausgleich zu erzielen. Philip Preto hatte die Scheibe zum Tor gebracht, wo Ross Mauermann den Rebound zum 1:1 verarbeitete (13.). Nun waren die Norddeutschen im Bilde und erarbeiteten sich leichte Vorteile. Nachdem sie eine Strafe gegen Ross Mauermann schadlos überstanden hatten, erwischte es Jordan Szwarz auf Mannheimer Seite (17.). Hier bewies „Adlerauge“ Ziga Jeglic wieder einmal Übersicht und bediente Karawanken-Kumpel Jan Urbas, der das Spielgerät per Direktabnahme zum 2:1 in die Kiste feuerte. Zusätzlichen Grund zum Feiern: Es war der 300. Scorerpunkt des Kapitäns in der DEL (18.).

Den Mittelabschnitt eröffnete Alex Friesen mit einem Versuch aus dem Halbfeld, der das angedachte Ziel aber verfehlte (22.). Beide Teams arbeiteten intensiv und neutralisierten sich. Chancen blieben Mangelware, bis Tayler Gaudet es probierte und Kristers Gudlevskis einen klasse Reflex auspacken musste, um den noch abgefälschten Schuss zu entschärfen (27.). Dann schoss Daniel Uher den Mannheimer Daniel Fischbuch förmlich ab. Der musste anschließend in die Kabine, um seine Beinprellung versorgen zu lassen. Glücklicherweise wurde keine ernsthafte Verletzung diagnostiziert und der Unglücksrabe konnte später wieder mitwirken (31.). Gefährlich wurde es für die Pinguins, als Maximilian Eisenmenger am langen Pfosten lauerte, jedoch an Kristers Gudlevskis scheiterte. Hatte sich das Schiedsrichtergespann um Christopher Schadewaldt und Roman Gofman überraschend lange aus der Partie herausgehalten, hauten sie anschließend richtig einen raus. Nachdem Marat Khaidarov den Puck gespielt hatte, rammte ihm Korbinian Holzer den Ellenbogen ins Gesicht. Der Bremerhavener erlitt bei diesem bösen Check an den Kopf eine stark blutende Nase und musste in die Kabine. Doch auch er konnte wenig später weitermachen. Die kostümierten Statisten des DEB entschieden zunächst auf eine zweiminütige Strafe und ließen gar diese nach Sichten der Aktion wieder fallen. Statt einer durchaus gerechtfertigten großen Strafe wurde der für rüde Körperangriffe bekannte Mannheimer freigesprochen. Man muss schon an qualifizierter Unterversorgung mit Sauerstoff zwischen den Ohren leiden, um eine derartige Entscheidung zu treffen (32.). Fast hätten die Gastgeber die Gunst der Stunde genutzt, doch Colt Conrad bewies einen guten Schläger und unterband den finalen Pass von Jordan Szwarz auf Daniel Fischbuch im zwei auf eins (35.). Kurz vor der Drittelsirene gerieten Phillip Bruggisser und der Mannheimer – oh Wunder – Korbinian Holzer aneinander. Beide erhaschten noch zwei Minuten in der Kühlbox, bevor es in die Pause ging (40.).

Eine Unachtsamkeit ließ Ryan MacInnis auf Kristers Gudlevskis zulaufen, wurde aber von zwei Bremerhavenern abwechselnd mit teilweise regelwidrigen Mitteln am Abschluss gehindert. Dass die Pfeifen der unterdurchschnittlichen Referees stumm blieben, soll nicht unerwähnt bleiben (43.). Skyler McKenzie zog wenig später mit einem Schägschuss den Kürzeren gegen Keeper Arno Tiefensee (45.). Die Pinguins verwalteten den Vorsprung mit Akribie, ohne die Kontrolle auf dem Eis zu verlieren. Völlig den Halt verloren aber die „Zebras“, die Colt Conrad für zwei Minuten ausschlossen, weil sie einen unerlaubten Körperangriff des Bremerhaveners erkannt haben wollten. Nach der Aktion und Bewertung der Aktion im Mitteldrittel sollte der DEB ernsthaft über eine Aberkennung der Schiedsrichter-Lizenz nachdenken (52.). Das anschließende Powerplay der Kurpfälzer war nicht ohne. David Wolf stellte Kristers Gudlevskis mit einem Schuss aus zentraler Position auf die Probe (54.). Glück für die Nordlichter, dass Anders Grönlund sich in den Versuch von Kris Bennett warf und das Spielgerät über das Tor ablenkte (59.). Die Auszeit der Gastgeber und die Herausnahme des Goalies für einen weiteren Feldspieler brachte keine Wende mehr. Am Ende verschwand die volle Punktzahl im Gepäck der Bremerhavener.


Rainer


gedruckt am 22.12.2024 - 11:04
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