Rainis Blickwinkel
Pinguine angeln sich drei Punkte im Haifischbecken – Bremerhaven gewinnt 3:1 (2:0; 0:0; 1:1)
16.11.2024 - 00:34


Erfolgreich Revanche genommen – so konnte Coach Alexander Sulzer an die Unterweser funken. Nach der Niederlage gegen die Kölner Haie im Hinspiel (0:2) drehten die Norddeutschen den Spieß um und gewannen durch Treffer von Fabian Herrmann, Dominik Uher und Jan Urbas mit 3:1. Vladimir Eminger und Christian Wejse kehrten ins Aufgebot zurück. Dafür fehlte Miha Verlic verletzungsbedingt. Für Felix Scheel blieb nur ein Platz auf der Tribüne übrig. Zwischen den Pfosten erhielt Kristers Gudlevskis den Vorzug und rechtfertigte seine Aufstellung mit einer Fangquote von 95,83 %.

Die Hausherren hatten in der Anfangsphase leichte Vorteile. Josh Currie probierte es sogleich mit einem Bauerntrick, konnte Kristers Gudlevskis aber nicht überraschen (1.). Köln versuchte es beharrlich, sich ins Haus der Bremerhavener zu mogeln. Die hielten den Gegner aber auf Abstand und ließen nur wenig zu. Glücklicherweise entschied sich Louis-Marc Aubry für ein Abspiel, anstatt aus aussichtsreicher Position selbst sein Glück zu versuchen. Die Möglichkeit zur Führung war dahin (5.). Die Frackträger lösten sich allmählich aus der Umklammerung und setzten selbst Akzente in der Offensive. Maxim Rausch forderte von Julius Hudacek einen außergewöhnlichen Save, als er es mit einem verdeckten Schuss versuchte (10.). Der Haie-Keeper hatte aber das Nachsehen, als Fabian Herrmann einen Rebound zum 1:0 einlochte (11.). Hoch her ging es dann vor Kristers Gudlevskis, nachdem Adam Almquist den Puck auf Maxi Kammerer ablegte. Der Ex-Düsseldorfer konnte den Letten jedoch nicht bezwingen (15.). Die Pinguine waren da wesentlich effizienter. Eine Strafzeit gegen Justin Schütz weilte nur acht Sekunden, da hatte Dominik Uher ein Zuspiel von Ziga Jeglic zum 2:0 veredelt und die Abstinenz des Kölners war vorbei (16.). Ein weiteres Powerplay spielte der Vizemeister bärenstark, konnte aber keine Erfolgsmeldung versenden (20.).

Die Gastgeber erwischten auch im Mittelabschnitt den besseren Start und vermittelten zumindest eine optische Überlegenheit. Justin Schütz prüfte Kristers Gudlevskis, ehe sich kurz darauf Brady Austin die Zähne am Bremerhavener Schlussmann ausbiss (22.). Anschließend musste Julius Hudacek nach einer Direktabnahme von Jan Urbas zupacken, um einen höheren Rückstand abzuwenden (23.). Die Pinguine kontrollierten das Spiel und ließen den Kölnern einen gewissen Raum fernab des eigenen Tores. Gefährliche Handlungen vor Kristers Gudlevskis ließen sie nicht zu. Und immer sahen sich die Kölner überfallartige Konter ausgesetzt. Jan Urbas und Ziga Jeglic verschafften Julius Hudacek hinreichend Gelegenheit, sich auszuzeichnen (34.). Beide Torhüter konnten sich immer wieder auszeichnen. Hüben der Haie-Keeper gegen Max Görtz, wenig später Kristers Gudlevskis gegen Josh Currie (37.). Schon war es Nicholas Jensen, der Julius Hudacek herausforderte (38.). Den Schlusspunkt in diesem Drittel setzte Parker Tuomie mit einem Distanzschuss, der Kristers Gudlevskis jedoch nicht sonderlich forderte (40.).

Auch im letzten Durchgang legten die Pinguine den Schwerpunkt auf eine sachliche Bearbeitung der angetragenen Arbeit. So sehr sich die Kölner Haie auch mühten, die Wagenburg um Kristers Gudlevskis zu durchbrechen – der Erfolg ihrer Bemühungen war überschaubar. Dagegen hätten die Bremerhavener durch Alex Friesen den Vorsprung ausbauen können, der nach einem Zuspiel von Dominik Uher aus spitzem Winkel nur knapp an Julius Hudacek scheiterte (42.). Frederik Storm probierte es dann auch mit einem Schuss aus der Ferne, haute die Scheibe aber über die Kiste (44.). Die Pinguine ließen sich aber nun durch überflüssige Strafen etwas aus dem Konzept bringen. Nacheinander marschierten Markus Vikingstad und Nico Appendino in die Kühlbox, doch das beste Team im Penaltykilling hielt auch in der Lanxess-Arena den Kasten sauber (51.). Und wäre da nicht der ungeahndete Bandencheck eines Kölners an Christian Wejse – man hätte den Referees Andre Schrader und Sirko Hunnius eine makellose Leistung bescheinigt (52.). Haie-Coach Kari Jalonen ging schon mehr als drei Minuten vor dem Ende ins volle Risiko und nahm seinen Goalie für einen zusätzlichen Feldspieler vom Eis. Mit Erfolg – der bis dahin blasse Gregor MacLeod verkürzte aus der Distanz auf 2:1 (58.). Obgleich der „Karnevalsverein“ nochmal alles in die Schale warf, blieb die Wende aus. Jan Urbas packte im Fallen per Emptynetter zum 3:1 den Deckel drauf (60.).

Am Sonntag empfangen die Pinguine die „Roten Bullen“ aus der bayrischen Landeshauptstadt. Auch mit den Abgesandten der Brausefabrik haben die Bremerhavener noch eine Rechnung offen. Die Anhänger des Vizemeisters hätten gegen einen Spielausgang wie im Rheinland sicher keine Einwände.


Rainer


gedruckt am 22.12.2024 - 04:58
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