Rainis Blickwinkel
Heimschlappe für die Pinguins – Straubing Tigers entführen drei Punkte aus Bremerhaven
16.01.2025 - 03:24


Man sollte die Beute nicht verteilen, bevor sie erlegt ist. So traf es gestern Abend auch auf im Heimspiel der Fischtown Pinguins gegen die Straubing Tigers zu. Vor 4.412 Zuschauern zeigte sich der Vizemeister besonders in der Defensive anfällig und unterlag mit 4:5 (1:1; 2:2; 1:2). Neben der Langzeitverletzten Colt Conrad und Nicholas Jensen fiel auch Alex Friesen aus. Die Umstellung zweier Sturmreihen erwies sich im Nachhinein als unglücklich.

Die Partie begann ganz nach dem Geschmack des Bremerhavener Anhanges. Das erste Powerplay und schon lagen die Pinguins in Front. Miha Verlic schlug einen Haken und haute die Scheibe zum 1:0 in den linken Winkel (2.). Sicherheit in den Bremerhavener Aktionen brachte dieser Vorteil jedoch nicht. Just, als die Hausherren nach einer Strafe gegen Felix Scheel wieder vollzählig waren, stand Justin Scott goldrichtig und tippte ein Zuspiel von Travis St. Denis zum 1:1-Ausgleich über die Linie (6.). Kurz darauf probierte es Ross Mauermann von der linken Seite aber Straubings Keeper Florian Bugl klärte im Nachfassen (7.). Fassungslos drehte der Ex-Pinguin Skyler McKenzie ab, nachdem Kristers Gudlevskis seine satte Direktabnahme im Hechtsprung zu Nichte machte (9.). Ärgern durfte sich auch Ross Mauermann, der einen Zuckerpass von Phillip Bruggisser völlig frei neben die Kiste setzte (12.). Es folgte eine starke Sequenz der Gäste, in der sie die Pinguins erheblich durcheinander wirbelten. Darin begründet unterlief Ziga Jeglic ein katastrophaler Fehlpass, der Taylor Leier ins Break brachte, Kristers Gudlevskis jedoch glänzend parierte (18.).

Der Mittelabschnitt war gerade ein paar Sekunden alt, da unterlief Marcel Brandt ein Scheibenverlust, aber Nino Kinder konnte den Fehler nicht nutzen (21.). Schnörkellos sorgte Ross Mauermann anschließend für den 2:1-Führungstreffer. Von der rechten Seite versenkte er das Spielgerät in der langen Ecke. Goalie Florian Bugl sah dabei alles andere als gut aus (22.). Wieder durften sich die Gäste über eine Abwehrschwäche freuen. JC Lipon sagte danke und staubte zum 2:2 ab (24.). Glück für den Straubinger Torhüter, dass ihm der leicht abgefälschte Schuss von Phillip Bruggisser direkt auf den Leib prallte (28.). Wie es richtig kompliziert geht, demonstrierten die Frackträger eindrucksvoll. Bei einem Konter zwei auf eins über Ziga Jeglic und Ross Mauermann suchte Markus Vikingstad nochmals den vermeintlich besser postierten Mitspieler, statt aus aussichtsreicher Position final abzuschließen (30.). Dennoch erzielte Nino Kinder in der 31. Spielminute mit einem erfolgreich verwandelten Rebound die 3:2-Führung. Ross Mauermann scheiterte zwei Minuten später an Florian Bugl (34.). Glücklos blieb Matthew Abt, dessen Kracher von der blauen Linie nur Zentimeter an der Straubinger Kiste vorbeiflog (36.). Stattdessen düpierte Tim Fleischer den Bremerhavener Schlussmann mit einem Schuss aus zentraler Position durch die Beine zum 3:3 (37.). Als Knackpunkt des Spiels mag die vergebene Hundertprozentige von Matthew Abt gelten, der einen messerscharfen Pass von Phillip Bruggisser kläglich vergeigte (39.).

Denn nach Wiederbeginn überraschten die Gäste den Vizemeister mit dem 3:4, bei dem Justin Scott erst im zweiten Nachschuss für die erstmalige Führung für das Team vom Pulverturm sorgte (46.). Der Schreck für die Pinguine steckte noch in den Knochen, da war es wieder Justin Scott, der nach langer Durststrecke mit seinem dritten Treffer der Partie zum 3:5 versenkte (49.). Und wenn es eh schon nicht optimal läuft, haut der gegnerische Goalie noch einen raus. Florian Bugl jedenfalls rettete gegen Nino Kinder und anschließend beim todsicheren Nachschuss von Ziga Jeglic auf eindrucksvolle Weise (52.). Alexander Sulzer nahm 3:44 Minuten eine Auszeit und seinen Goalie für einen sechsten Mann aus seinem Kasten. Der Anschlusstreffer zum 4:5 von Jan Urbas kam jedoch zu spät (59.). Am Ende reichte es nicht mehr. Die Bremerhavener hatten drei fest eingeplante Punkte durch eigene Unzulänglichkeiten durch den Schornstein gejagt.


Rainer


gedruckt am 05.02.2025 - 07:06
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