Pinguine mit souveränem Heimsieg – Kristers Gudlevskis feiert vierten Shutout
09.12.2024 - 00:53 von Rainer
Vorn klingelte es wieder und hinten hielten die Fischtown Pinguins vor 4.531 Besuchern den Laden dicht. Am Ende leuchtete ein 3:0 (1:0; 1:0; 1:0) gegen die Schwenninger Wild Wings von der Anzeigetafel. Ross Mauermann, Miha Verlic und Dominik Uher beendeten mit ihren Toren die kurzzeitige Flaute in der Abteilung Sturm und Drang. Bis auf einen Wechsel auf der Position des Goalies ließ Coach Alexander Sulzer mit dem gleichen Line Up spielen wie bei der Schmach in Iserlohn.
Die Bremerhavener sorgten von Beginn an für viel Wind auf der Eisfläche. Es dauerte jedoch bis zur 4. Spielminute, ehe Christian Wejse mit einem Schuss aus dem rechten Bullykreis die Aufmerksamkeit von Schwenningens Keeper Michael Bitzer, der Joacim Eriksson aufgrund von Vaterfreuden vertrat, prüfte. Die Gäste probierten es durch Ben Marshall und durch das leichte Abfälschen von Phil Hungerecker wurde das Ding richtig heiß für Kristers Gudlevskis (5.). Dann zelebrierten die Hausherren einen richtig guten Spielzug. Ross Mauermann nahm Markus Vikingstad für einen Doppelpass mit ins Boot, bevor er das Spielgerät zum 1:0 versenkte (9.). Etwas zu unentschlossen agierte Sebastian Uvira mit seiner Gelegenheit, so dass Anders Grönlund ihm mit der Kelle noch den Puck wegspitzeln konnte (10.). Eine Doppelchance für die Bremerhavener blieb ungenutzt, da sowohl Christian Wejse und Fabian Herrmann an Schlussmann Michael Bitzer scheiterten (11.). Auf der anderen Seite vergab Boaz Bassen am rechten Pfosten, wurde anschließend sogar noch straffällig und wanderte in die Kühlbox (17.). Das folgende Powerplay der Pinguine war etwas anders aufgestellt und zeigte sich ziemlich lebendig, auch wenn kein Treffer heraussprang (19.).
Mit der Drittelsirene hatte sich Nicholas Jensen noch eine Strafe gezogen, die es anfangs des Mittelabschnitts abzuarbeiten galt. Da bot sich Miha Verlic die Chance auf einen Shorthander, doch der Slowene war etwas zu langsam unterwegs und wurde von einer „Wildgans“ noch abgelaufen (21.). Eine schöne Kombination über Ziga Jeglic und Phillip Bruggisser fing Goalie Michael Bitzer im letzten Moment ab, bevor der Topscorer der Pinguine ihm das Ei womöglich ins Nest gelegt hätte (24.). Der Versuch von Christian Wejse, aus zentraler Position erfolgreich zu sein, verschwand geräuschlos im Handschuh von Michael Bitzer (26.). Gleiches wiederfuhr wenig später auch Nino Kinder, der es ebenfalls aus der Distanz probierte (27.). Dafür klingelte es, als die Gäste aus dem Schwarzwald gerade die zweite Strafzeit überstanden hatten. Nicholas Jensen nagelte die Scheibe auf das Tor, vor dem Miha Verlic akrobatisch die Flugrichtung mit der Kelle veränderte und Keeper Michael Bitzer zum 2:0 durch die Beine flutschte (29.). Nun suchte der nimmermüde Ben Marshall sein Glück mit Schüssen von der blauen Linie, wobei Kristers Gudlevskis mehr Mühe hatte als ihm lieb war. Zuletzt hüpfte der von Sebastian Uvira abgefälschte auf das Dach der Bremerhavener Kiste, wo der Lette ihn dann unter dem Blocker verschwinden ließ (32.). Matthew Abt (34.) und Maxim Rausch (35.), der eine Ablage von Alex Friesen direkt verarbeitete, verfehlten mit ihren Versuchen das Ziel um ein paar Zentimeter. Glück für die Pinguine, dass Fabian Herrmann unbestraft blieb, als er Ben Marshall in die Bande befördert hatte. Der Schwenninger Verteidiger blieb zunächst angezählt liegen, konnte aber weiter mitwirken. Bei der nächsten Spielunterbrechung sabbelte er Referee Bastian Steingroß jedoch eine Frikadelle ans Ohr (36.). Für ihre etwas zu hitzige Auseinandersetzung bekamen Phillip Bruggisser und Phil Hungerecker bei der nächsten Aktion eine Auszeit von zwei Minuten ins Rezept geschrieben (37.). Als Nicholas Jensen für einen Schubser an Boaz Bassen eine Strafe kassierte, musste selbst der Gefoulte schmunzeln (39.). Ein Wechselfehler der Schwenninger blieb ungenutzt, weil Max Görtz einen katastrophalen Pass auf Alex Friesen spielte, den dieser bei weitem nicht erlaufen konnte. Nach der Drittelsirene erläuterte Tylor Spink bei Bastian Steingroß seine Sorgen und Ben Marshall beschallte Roman Gofman minutenlang (40.).
Jan Urbas wollte es nach Beginn des Schlussabschnitts wissen und tankte sich durch die Abwehr der Gäste, verfehlte jedoch mit seinem Backhander die Kiste (42.). Und endlich bekam Ben Marshall seine Wiedergutmachung. Für eine vergleichsweise harmlose Aktion bekam Fabian Herrmann „seine“ zwei Minuten aufgebrummt (45.). Eine klasse Tat zeigte Kristers Gudlevskis, als er einen verdeckten Schuss von Matthew Puempel mit einer Teleskop-Fanghand aus der Luft fischte (46.). Und dann wurde es richtig lecker. Nachdem Maxim Rausch sich mit einer Täuschung eines Schwenningers entledigt und anschließend zwei weitere stehengelassen hatte, steckte der junge Defender die Scheibe auf Dominik Uher durch, der die glänzende Vorbereitung abgezockt mit der Rückhand zum 3:0 und seinem 50. DEL-Tor veredelte. Gute Möglichkeiten zu einem weiteren Treffer endeten sowohl bei Phillip Bruggisser als auch Max Görtz bei Keeper Michael Bitzer (53.). Kurz vor dem Ende erwischte es ausgerechnet wieder Pechvogel Ben Marshall. Seine Nase stand der verlängerten Schussbewegung von Matthew Abt im Weg. Die entstandene Blutung wurde auf der Spielerbank versorgt und weiter ging’s für den harten Hund, der an diesem Abend wirklich viel einstecken musste (57.). Am Ende blieb es beim klaren Sieg der Pinguine im 200. DEL-Spiel von Christian Wejse, der wie Kristers Gudlevskis und Dominik Uher auf einen erfolgreichen Arbeitstag zurückblicken konnte.
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