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Pinguine zermürben Haie – 4:1 (2:0; 0:1; 2:0)-Sieg im letzten Heimspiel des Jahres
26.12.2024 - 23:25 von Rainer


Zweiter Weihnachtstag – ausverkaufte Eisarena! Die Voraussetzungen hätten für eine Revanche gegen die Kölner Haie für die einzige punktlose Heimniederlage in dieser Saison nicht sein können. Alexander Sulzer konnte bis auf den Langzeitverletzten Colt Conrad und Nicholas Jensen aus dem Vollen schöpfen. Im Tor fand das gewohnte Wechselspiel statt. Kristers Gudlevskis sollte das Bremerhavener Gehäuse soweit als möglich sauber halten.

Die Rheinländer waren nicht an die Unterweser gereist, um Präsente unter den Weihnachtsbaum zu legen. Von der ersten Sekunde setzten sie die Hausherren in deren Zone unter Druck und sicherten sich ein hohes Maß an Scheibenbesitz. Gefahr vor dem Kasten von Kristers Gudlevskis ließ sich nahezu negieren, weil die Defensivarbeit der Pinguine gut funktionierte und der Gegner an die Seiten gedrängt wurde. Endlich hatten die Frackträger sich aus der Umklammerung gelöst, da war es Phillip Bruggisser, der just von der Bank kommend das Spielgerät zum 1:0 in den linken Giebel jagte (6.). Eine Minute später versuchte es Alex Friesen aus ähnlicher Position, doch diesmal blockte die Kölner Abwehr die drohende Gefahr ab (7.). Mit einem Weihnachtsgeschenk der besonderen Art wartete Juhani Tyrväinen, Bruder des Ex-Pinguins Antti Tyrväinen, auf. Der bediente unfreiwillig Markus Vikingstad in der eigenen Zone und wurde Zeuge, wie der die Scheibe im zweiten Versuch zum 2:0 über die Linie bugsierte (9.). Nach kurzem Reset tauchten abermals die Gäste vor Kristers Gudlevskis auf, der jedoch gegen Louis-Marc Aubry und beim Rebound von Justin Schütz die Gefahr vor seiner Kiste spektakulär wegsaugte (11.). Die Bremerhavener ließen ihre Gäste viel Auslauf, ohne allerdings auch nur ein Fünkchen an rigoroser Abwehrarbeit zu verlieren. Dennoch schlüpfte der Distanzschuss von Veli-Matti Vittasmäki durch das Raster, nicht aber unter dem auf dem Puck sitzenden Kristers Gudlevskis (14.). In der 19. Spielminute probierte es auch Matthew Abt aus der Entfernung, konnte aber Kölns Keeper Julius Hudacek nicht bezwingen. Im Gegenzug schlängelte sich Louis-Marc Aubry über die linke Seite vors Tor, verfehlte mit seinem Backhander allerdings das Ziel.

Der Start in den zweiten Durchgang glückte den Kölner Haien wesentlich besser als den Gastgebern. Brady Austin spielte mit den Schienen von Kristers Gudlevskis Bande und der nachrückende Frederik Storm verwandelte zum 2:1 (22.). Unglücklich verarbeitete Dominik Uher das vorzügliche Anspiel von Fabian Herrmann, als er freistehend Julius Hudacek anschoss (26.). Jan Urbas drehte ebenfalls frustriert ab, nachdem er bei zwei auf eins die Ablage von Ziga Jeglic nur an den linken Pfosten gesemmelt hatte (29.). Die Gäste schwammen sich frei und tauchten auch in Überzahl vor Kristers Gudlevskis auf, doch Håkon Hänelt drosch den Querpass von Juhani Tyrväinen gänzlich am Kasten vorbei (35.). Der Fernschuss von Adam Almquist konnte den lettischen Goalie nicht aus der Reserve locken (37.). Nach einer Hinausstellung gegen Veli-Matti Vittasmäki war im Bremerhavener Powerplay einzig der Gewaltschuss von Vladimir Eminger notizverdächtig (40.).

Im Schlussabschnitt ließen es beide Mannschaften etwas risikoreduzierter angehen. Nur Vladimir Eminger probierte es wieder aus der Distanz, scheiterte jedoch abermals am Kölner Schlussmann (43.). Dann gelang es Frederik Storm durch die Kette der Hausherren zu schlüpfen, wurde allerdings von Maxim Rausch – auf Kosten einer Strafzeit – abgeräumt (48.). Auch die Kölner fanden in numerischer Überlegenheit kein Durchkommen. Einzig der Versuch von Veli-Matti Vittasmäki landete bei Kristers Gudlevskis, der beim Top-Goalie der Penny DEL jedoch gut aufgehoben war (50.). Kurz darauf zog Jan Urbas einmal mehr den Kürzeren gegen Julius Hudacek (51.). Nach einem Scheibengewinn an der eigenen blauen Linie zündete Ross Mauermann den Turbo und überraschte den Kölner Keeper mit einem Schuss in die kurze Ecke zum 3:1 (54.). Die Spieluhr zeigte 4:08 Minuten Restspielzeit, als Julius Hudacek seinen Platz für einen sechsten Feldspieler räumte. Eine weitere Vergünstigung stellte sich ein, als Matthew Abt sich für zwei Minuten auf die Strafbank verabschiedete. Die Pinguine verteidigten aufopferungsvoll und Nino Kinder besiegelte die Niederlage für die Haie mit einem Emptynetter zum 4:1 (58.). Zu einer unschönen Aktion ließ sich Maximilian Kammerer 20 Sekunden vor dem Ende hinreißen, als ihm die Synapsen „Error“ funkten und er Vladimir Eminger mit einem Check gegen den Kopf auf die Bretter schickte. Dass dem gestreiften Gespann um Roman Gofman und Kilian Hinterdobler die Aktion auf dem Eis entging, war schon grenzwertig. Wenn sich die beiden aber zum TV-Studium begeben und anschließend auf – kleine Strafe wegen Behinderung – entscheiden, lassen sich eine neurologische Dysfunktion und/oder eine schwere Sehschwäche nicht ausschließen. Der Bremerhavener Verteidiger musste verletzt ausscheiden. Am deutlichen Sieg gegen die Kölner Haie änderte das aber nichts mehr.
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