Indiskutabler Auftritt der Pinguine gegen Abstiegskandidat – Verdiente 1:2-Schlappe
20.02.2025 - 01:27 von Rainer
Was waren das, Fischtown Pinguins – spielen wie Flasche leer. Eigentlich könnte man hier das Resümee der heutigen Begegnung gegen die Kellerkinder aus Augsburg beenden. Was der aktuelle Tabellenfünfte der Penny DEL den 4.507 Besuchern anbot, war erschreckend. Neuzugang Marland Quince gab seinen Einstand, konnte aber (noch) keine Impulse setzen.
Die erste Gelegenheit hatten die Hausherren, doch Ross Mauermann konnte Augsburgs Keeper mit seinem Versuch von der linken Seite nicht in die Bredouille bringen (2.). Das Puppenensemble legte die anfängliche Zurückhaltung etwas ab und meldete bei Maxi Franzreb zaghafte Ansprüche an. Mark Zengerle (4.) und Anrei Hakulinen (5.) bezwangen den Bremerhavener Keeper jedoch nicht. Noch in der gleichen Spielminute sahen die Tribünengäste eine skurrile Slapstick-Einlage von Goalie Strauss Mann, der den harmlosen Chip von Christian Wejse auf unorthodoxer Art abzuwehren versuchte und sich die Scheibe selbst über die Linie schob. Die zunächst getroffene „on ice“-Entscheidung auf kein gültiges Tor korrigierten die Referees Marc Iwert und Zsombor Pálkövi nach Sichten des Videos – die Pinguins führten ohne eigenen Treffer mit 1:0. Eine Hinausstellung gegen Mathew Abt überstanden die Hausherren mit etwas Glück, da Donald Busdeker eine Direktabnahme nicht verwandelte (8.). Wieder war Keeper Strauss Mann für die Galerie unterwegs. Sehenswert, wie er den Schlagschuss von Phillip Bruggisser knapp oberhalb der Eisfläche wegfischte (9.). Was sich gegen die gefällig agierenden Augsburger an Möglichkeiten für die Pinguine auftaten, wurde reihenweise versiebt. Matthew Abt (15.) und Max Görtz (17.) seien hier stellvertretend erwähnt.
Anscheinend hatten sich die Bremerhavener die Schlittschuhe in der Pause mit Beton gefüllt, denn zu Beginn des Mittelabschnitts liefen sie ihren Gegnern nur hinterher. Völlig von der Rolle hatten sie dennoch Glück, dass die abstiegsgefährdeten Gäste aus ihren Feldvorteilen kein Kapital schlagen konnten (24.). Anscheinend waren auch die Referees mittlerweile aus dem Konzept gebracht. Strafe gegen die Panther – keine Strafe – bitte nochmals würfeln (25.). Im Powerplay bewegten sich die Bremerhavener gegen Augsburg auf ganz dünnem Eis. Als Chris Collins in der Kühlbox schmorte, vergab Thomas Schemitsch die Chance zum Ausgleich, weil er frei von Maxi Franzreb neben die Kiste feuerte (31.). Bei wieder ausgeglichener Personalstärke klappte es dann doch. Diesmal hatte der Pechvogel sogar zwei Versuche, Maxi Franzreb schnappte ins Leere und der Puck zappelte zum 1:1 im Netz (33.). Für die Bremerhavener waren die Tore weiter zu klein. Nino Kinder haute die Scheibe rechts am Augsburger Gehäuse vorbei (35.).
Auch im letzten Drittel setzten die Pinguine ihre optisch lethargische Spielweise fort. Man hätte vermuten können, es wäre das erste Testspiel in der Saisonvorbereitung gewesen, in dem ein personeller Umbruch stattgefunden hatte. Glücklicherweise waren die Augsburger nicht imstande, eine Strafzeit gegen Miha Verlic zu nutzen (44.). Überdies wussten die Frackträger in Überzahl selbst nicht zu gefallen (47.). Dafür klingelte es folgerichtig mit Ansage im eigenen Kasten. Der an fortschreitender Einsamkeit vor Maxi Franzreb postierte Florian Elias veredelte eine Hereingabe von Chris Collins zum 1:2 (48.). Bei den Bremerhavenern lösten sich nun zwar die Bremsen, konsequenter waren sie gegen die allmählich überfordert wirkenden Gäste trotzdem nicht. Max Görtz (50.) und Matthew Abt (53.) versiebten auch beste Möglichkeiten. Auch Christian Wejse gelang es nicht, ein Zuspiel von Nicholas Jensen am rechten Pfosten über die Linie zu schieben (55.). Auch die Herausnahme von Maxi Franzreb für einen sechsten Feldspieler brachte keinen Erfolg. Am Ende gewannen die Augsburger Panther verdient drei Punkte im Kampf gegen den Abstieg.
Sorry nach Düsseldorf und Iserlohn, dass der Tabellennachbar nach diesem Auftritt der Bremerhavener wertvollen Boden gutgemacht hat.
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