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Rainis Blickwinkel

Mit dem Rücken zur Wand – Pinguins unterliegen 2:3 (0:1; 0:1; 2:0; 0:1) in der Overtime
22.03.2025 - 04:04 von Rainer


Den Fischtown Pinguins kann fast nur noch ein Wunder helfen. Auch das dritte Duell ging an die Kölner Haie, die nunmehr mit dem nächsten Erfolg ins Playoff-Halbfinale der Penny DEL einzieht. Das Team von der Unterweser muss hingegen alle vier maximal möglichen Partien gewinnen, sonst ist früher als erwartet Sommerpause. Coach Alexander Sulzer reagierte und tauschte Felix Scheel für Nico Appendino ins Line Up.

Die Begegnung begann für die Bremerhavener wenig vielversprechend. Eine relativ harmlose Hereingabe von Josh Currie suchte sich den Weg von der Kufe Moritz Müllers über die Torlinie zum 0:1 (2.). Phillip Bruggisser unterlief eine Minute später ein Abspielfehler in der eigenen Zone und brachte Justin Schütz in ein Break, welches Kristers Gudlevskis jedoch entschärfte (3.). Und es kam noch dicker. Nach einem Check von Rayan Bettahar an den Kopf von Elias Lindner war für den Bremerhavener die Partie vorbei. Die verhängte Fünfminutenstrafe nebst Spieldauer ließ nichts Gutes verheißen (5.). Doch die Pinguins hängten sich voll rein und überstanden die Unterzahl ohne weiteren Gegentreffer (10.). Max Görtz verbuchte das erste Offensiverlebnis der Hausherren. Allerdings verfehlte sein Schuss das Kölner Gehäuse um einige Zentimeter (13.). Weil Maxim Rausch eine gefährliche Aktion der Rheinländer unfair beendete, mussten die Pinguins wieder ins Penaltykilling (14.). Auch wenn sich Juhani Tyrväinen – Bruder des in Fischtown bestens bekannten Antti – im Provozieren der Spieler auf der Bremerhavener Bank profilierte, blieb das Powerplay des Tabellensechsten der Hauptrunde erfolglos (16.). Auch wenn es Justin Schütz partout nicht wahrhaben wollte, die Referees Marian Rohatsch und Martin Frano schickten „Pizzagesicht“ für zwei Minuten in die Kühlbox, weil er den Schläger von Nicholas Jensen regelwidrig gehalten hatte (17.). Leider erwies sich das Überzahlspiel einmal mehr als nicht zwingend genug (19.).

Auch zu Beginn des Mittelabschnitts verabreichten die Kölner ihrem Gegner eine kalte Dusche. Einen Schuss von Adam Almquist fälschte Marco Münzenberger unhaltbar für Kristers Gudlevskis zum 0:2 ab. Sogleich hätte Miha Verlic treffen können, traf aber unpräzise nur den Körper von Keeper Julius Hudacek (25.). Ebenso wenig zielsicher war Max Görtz, der einen Querpass von Markus Vikingstad neben den Kasten schob (26.). Der Norweger machte es aber kurz darauf nicht besser sondern feuerte die Scheibe trotz freier Schussbahn nur auf den Körper von Julius Hudacek (29.). Der Kölner Schlussmann ließ zwei Minuten später auch den Versuch von Christian Wejse in seinem Handschuh verschwinden (31.). Matthew Abt probierte es, verfehlte jedoch den Kasten (32.). Dieses Schicksal teilte Justin Schütz kurz vor der Drittelsirene, als der das Zuspiel von Parker Tuomie neben das Gehäuse setzte (39.).

Die Hausherren hatten sich für den Schlussabschnitt scheinbar einiges vorgenommen. Glücksgöttin Fortuna wandte sich zumindest zeitweise nicht mehr ausschließlich den Kölnern zu. Nur 28 Sekunden nach Wiederbeginn rauschte ein Schuss von Matthew Abt, der von Miha Verlic noch abgefälscht wurde, zum 1:2 in die Maschen (41.). Die Bremerhavener spielten fortan Hardrock statt weiter Klassik aufs Eis zu bringen. Dennoch blieben die Gäste beim Kontern gefährlich und hatten durch Parker Tuomie mit einem Versuch aus der Distanz (45.) und Maximilian Kammerer, der beim Abschluss von der Abwehr geblockt wurde (47.), gute Gelegenheiten. Nicht genau genug schlenzte Anders Grönlund von der blauen Linie (49.). Weil es Parker Tuomie etwas zu eilig hatte und sich als sechster Feldspieler auf dem Eis befand, durften die Bremerhavener nochmals in Überzahl ran (51.). Die einzige Sehschwäche der Unparteiischen – Moritz Müller schubste Ziga Jeglic zu Boden – ermöglichte Frederik Storm ein eins auf null, doch Kristers Gudlevskis verhinderte die wohl endgültige Entscheidung. Im noch laufenden Powerplay war es Phillip Bruggisser, der das Spielgerät aus der Distanz zum vielumjubelten 2:2-Ausgleich ins Kölner Gehäuse schaufelte (52.). Die Bremerhavener drückten weiter und die Haie schienen allmählich aus den Stiefeln zu kippen. Das verursachte wohl auch bei Haie-Coach Kari Jalonen qualifiziertes Kammerflimmern, so dass dieser eine Auszeit nahm und seine Mannschaft wieder Ruhe einzuflößen (54.). Verhindern konnte er aber nicht, dass Adam Almquist vor dem eigenen Kasten mit einem katastrophalen Pass den dort noch lauernden Ziga Jeglic bediente, der das Geschenk zum Siegtreffer aber nicht nutzen konnte (58.).

In der ersten Minute der Overtime hätte auch Miha Verlic den Sack zuschnüren können, schoss Julius Hudacek den Puck jedoch direkt auf den Körper (61.). Fortuna meldete sich dann wieder im Kölner Dress zurück und dirigierte die Scheibe fast zu Marco Münzenberger, dessen Schüsschen von einem Bremerhavener abgelenkt den Weg zum 2:3 durch die Beine von Kristers Gudlevskis fand (62.).

Am Montag muss das Team von Alexander Sulzer in der Lanxess Arena unbedingt gewinnen, soll es nicht das letzte Heimspiel der Saison für die Bremerhavener gewesen sein. Den Schwung, den Ehrgeiz und die kämpferische Einstellung aus dem letzten Drittel mitnehmen – dann könnte es was werden.
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