Peng! Peng! Bremerhavens rauchender Colt erledigt Ingolstadt in der Overtime
21.03.2024 - 00:21 von Rainer
Die Fischtown Pinguins entscheiden auch das zweite Spiel im Playoff-Viertelfinale. In der Saturn Arena drehten sie einen zwischenzeitlichen 1:3-Rückstand und gewannen gegen die dort beheimateten Panther in der Overtime mit 4:3 (0:1; 1:2; 2:0; 1:0). Damit steht es in der Serie nun 2:0 für das Team von Thomas Popiesch. Am Freitag treffen die Kontrahenten wieder in der Eisarena am Wilhelm-Kaisen-Platz aufeinander.
Die Seestädter traten mit unveränderter Aufstellung zur ersten Begegnung an. Vor der Partei wurde Daniel Pietta geehrt, der sein 1000. DEL-Spiel bestritt. Dort ging es zunächst rauf und runter. Jan Urbas nach wenigen Sekunden auf der einen Seite und Wayne Simpson (2.) sowie Marko Friedrich (3.) auf der anderen testeten erfolglos ihre Zieleinstellungen. Ein Bruggisser-Hammer zischte nur knapp am Kasten der Hausherren vorbei, bevor Miha Verlic einen Querpass von Ziga Jeglic freistehend versemmelte (4.). Die Frackträger waren dem Führungstreffer nah, doch es kam anders. Mathew Bodie zwirbelte die Scheibe in Richtung des Bremerhavener Tores, wo sie auch einen Augenschlag später zum 0:1 hinter dem sichtbehinderten Kristers Gudlevskis einschlug (7.). Die Pinguins bestimmten weiter das Geschehen auf dem Eis und Gregory Kreutzer zwang den Ingolstädter Keeper mit einem Schuss aus halblinker Position zu einer tollen Parade (8.). Der „Karawanken-Express“ zauberte dann einen saustarken Wechsel aufs Parkett, konnte sich jedoch nicht mit einem Treffer belohnen (14.).
Die Ingolstädter starteten furios in den Mittelabschnitt. Einem Schuss von David Farrance gab Philipp Kraus die entscheidende Richtungsänderung und der Puck landete zum 0:2 im Netz (23.). Die Nordlichter erholten sich kurzem Schütteln von diesem Schock und kamen ihrerseits in Überzahl zum 1:2-Anschlusstreffer. Für den zündete Nicholas Jensen einen Hammer von der blauen Linie, der unhaltbar für Michael Garteig einschlug (29.). Unstimmigkeiten auf Bremerhavener Seite bezüglich einer Strafzeit gegen Ross Mauermann. Der wurde von Wojciech Stachowiak gezogen, stürzte zu Boden – zog dann selbst und kassierte einen Aufenthalt in der Kühlbox (30.). Den Panthern war es so recht, denn Mauri Edwards schweißte im Powerplay eine Fackel zum 1:3 in den linken Knick (30.). Die große Chance wieder aufzuholen vergab Ross Mauermann, als er die Scheibe aus vielversprechender Position an die Schulter von Michael Garteig fetzte (34.). Die Bremerhavener konnten sich bei Kristers Gudlevskis bedanken, dass es nicht mit einem höheren Rückstand in die zweite Pause ging. Nach einem Zuckerpass von David Farrance auf Patrik Virta, rettete der Lette spektakulär mit der rechten Schiene (38.).
Weil sich Mathew Bodie kurz vor und Fabio Wagner nach der Drittelpause ein Stelldichein in der Kühlbox gaben, bot sich den Pinguinen rund eine Minute in doppelter Überzahl. Und wie die Ingolstädter am Sonntag in Bremerhaven, nutzten die Küstenlümmel diese Gelegenheit zur Aufholjagd. Zunächst packte Jan Urbas eines seiner Geschosse aus und mit dem Nebeneffekt eines Tinnitus für Michael Garteig klatschte das schwarze Spielgerät zum 2:3 in den rechten Winkel (42.). In der letzten Sekunde der noch verbliebenen einfachen Überzahl lötete Christian Wejse die Scheibe zum 3:3-Ausgleich in die kurze Ecke (43.). Vorübergehend wirkten die Panther wie ein angezählter Boxer und durften tief durchatmen, dass Colt Conrad nach einem Scheibenverlust im Aufbau nicht ein weiteres Mal einnetzte (44.). Dann trug Patrik Virta auf der linken Seite ins Bremerhavener Drittel, bediente Philipp Kraus und dessen Backhander vernichtete Kristers Gudlevskis mit einem Monstersave zur Bedeutungslosigkeit (48.). Der Goalie konnte sich auch in der Folge nicht über einen Mangel an Aufträgen beklagen. David Farrance aus dem linken Bullykreis (50.) und Mirko Höfflin von der rechten Seite (51.) riefen das Können des Letten ab. Pech hatte Skyler McKenzie, als er mit seinem Abschluss nur den rechten Pfosten traf (55.). Der unkontrollierte Schläger von Wojciech Stachowiak ins Gesicht von Jan Urbas und die verhängte Strafzeit der gut leitenden Referees Andris Ansons und Christopher Schadewaldt, brachte die Pinguins in die komfortable Lage, die Begegnung in der regulären Spielzeit für sich zu entscheiden (58:17). Die Panther retteten sich jedoch mit Glück und Geschick in die Overtime (60.).
Dort hatten Jan Urbas (61.) und Miha Verlic nach guter Vorarbeit von Ziga Jeglic (64.) gute Gelegenheiten, aber Michael Garteig ließ sich nicht überwinden. Dann zeigte sich ausgerechnet Daniel Pietta in seinem Jubiläumsspiel äußerst großzügig. Er verschenkte die Scheibe an der gegnerischen blauen Linie an Colt Conrad, der sich auf und davon machte und nach einem Haken in den Slot zum „rauchenden Colt“ mimte – 4:3 (65.).
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