Drei Matchbälle für die Fischtown Pinguins – Jan Urbas feuert Panther ins Overtime-Trauma
23.03.2024 - 03:41 von Rainer
Wieder ging es in die Verlängerung und erneut war es das Team von Thomas Popiesch, das Nervenstärke bewies. Jan Urbas versenkte die Scheibe und die Ingolstädter Panther mit dem 4:3 (0:1; 2:1; 1:1; 1:0) in der 65. Spielminute. Bremerhaven führt in der Serie nun mit 3:0 und benötigt nur noch einen Sieg für den Einzug ins Halbfinale der Penny DEL-Playoffs.
Der Schatzmeister der Fischtown Pinguins durfte sich einmal mehr über eine ausverkaufte Arena freuen. 4.647 Besucher erfreuten sich auch heute an einer spannenden Partie und, soviel sei vorweggenommen, an Routinier Daniel Pietta, der jedes seiner Anspiele mit einem aufgezwungenen Monolog in die Länge zog. Für Gefahr des gegnerischen Tores sorgte erstmals Dominik Uher mit einer Direktabnahme, die aber am Kasten von Schlussmann Michael Garteig vorbeiflog (3.). Eine Strafe gegen Jan Urbas wegen hohen Stocks blieb ohne Folgen (6.). In der 12. Spielminute forderte Kevin Maginot, der für Wayne Simpson ins Aufgebot gerutscht war, Kristers Gudlevskis zu einer reflexartigen Abwehr heraus. So handhabte es auch Vladimir Eminger, der einen Rückpass von Phillip Bruggisser auf das Ingolstädter Gehäuse feuerte und Michael Garteig auf die Probe stellte (14.). Rein zufällig fiel der Puck nach einem Abpraller vor die Kelle Mirko Höfflins, der Kristers Gudlevskis mit einem Schuss unters Dach zum 0:1 keine Chance ließ (17.). Nachdem auf der Gegenseite Michael Garteig einen Versuch von Alex Friesen steil in die Luft abgewehrt hatte, bot sich Dominik Uher die große Chance zum Ausgleich. Das in den Slot geplumpste Spielgerät bekam er aber nicht am Ingolstädter Keeper vorbei (18.). Ein Wechselfehler der Pinguins hätte schmerzhaft werden können, doch Charles Bertrand verfehlte das Ziel (19.). Weil sich Casey Bailey und Colton Jobke jeweils mit zwei Minuten Zwangspause in der Kühlbox versorgten, durften die Bremerhavener nach der Drittelpause noch etwas mehr als eine Minute in doppelter Überzahl spielen (20.).
Und weil es die Beiden anscheinend immer noch nicht begriffen hatten, zeigten die Bremerhavener einmal mehr ihre Stärke im Powerplay. Alex Friesen nahm sich Zeit und Maß, bevor er das Spielgerät zum 1:1-Ausgleich über den Umweg linker Innenpfosten ins Netz feuerte. Ein weiterer Treffer wie bei der Begegnung am Mittwoch in Ingolstadt gelang den Seestädtern in der verbliebenen Zeit in einfacher Überzahl aber nicht (22.). Beide Mannschaften suchten ihr Heil in der Offensive. Leon Hüttl bediente Jan Nijenhuis, der die Schaufel aber nicht mehr an die Schiebe bekam (26.). Der nimmermüde Wojciech Stachowiak fegte einmal mehr mit dem Puck durch die Bremerhavener Zone und wurde zu Fall gebracht, ohne eine Strafe gegen den Verursacher zu ziehen. Im Gegenzug handelte Colt Conrad zu verspielt und passte zu Dominik Uher, anstatt selbst den Abschluss zu suchen (27.). Die Pinguins bekamen nun einen Lauf und setzten die Ingolstädter Zone anhaltenden anhaltend unter Druck. Einen von Michael Garteig abgewehrten Schuss von Philip Preto, schob Jan Urbas gedankenschnell zu Miha Verlic, der eiskalt zum 2:1 verwandelte (29.). Gregory Kreutzers Schuss von der blauen Linie fehlte es etwas an Präzision, um den Ingolstädter Keeper zu überwinden (30.). Ein reines Chaos vor dem Kasten der Schanzer verursachten Markus Vikingstad und Skyler McKenzie, als sie nacheinander die im Slot umhertingelnde Scheibe nicht am hervorragend haltenden Michael Garteig vorbeibrachten. Das folgende Break von Marko Friedrich wusste Philip Preto nur mit unlauteren Mitteln zu stören, weshalb den Gästen von den Referees ein Penalty zugesprochen wurde. Daniel Pietta erklärte den zur Chefsache und führte aus, scheiterte allerdings am prächtig haltenden Kristers Gudlevskis (33.). Etwas fahrig vergab Miha Verlic eine hundertprozentige Gelegenheit, als Ziga Jeglic mustergültig ablegte, Michael Garteig aber parieren konnte (34.). Als die Bremerhavener sich einer weiteren Unterzahl ausgesetzt sah, gelang Ziga Jeglich nach einem Scheibengewinn im Forecheck fast ein „Shorthander“. Bei den Panthern scheiterte im Gegenzug Leon Hüttl nur knapp am Außennetz (37.). Nachdem Colton Jobke die Scheibe wie im Warm Up auf Kristers Gudlevskis serviert hatte, hatte Leon Hüttl eine glänzende Idee. Er umfuhr die Bremerhavener Kiste, legte quer auf Charles Bertrand und der hatte keine Mühe zum 2:2 einzunetzen (40.).
Mit einem klasse Move setzte Wojciech Stachowiak den Bremerhavener Vladimir Eminger außer Gefecht und ließ auch Kristers Gudlevskis beim 2:3 keine Abwehrmöglichkeit (44.). Das war ein Start in den Schlussabschnitt, wie ihn sich die Ingolstädter wohl gewünscht haben. Es war aber auch der Startschuss für eine Offensivwelle der Pinguins. Ross Mauermann probierte es mit einem Schuss von der blauen Linie direkt auf Michael Garteig (48.), während Gregory Kreutzers Schuss von einem Ingolstädter abgelenkt im Fangnetz landete (50.). Der Wischer von Markus Vikingstad war da noch wesentlich gefährlicher, aber auch den bekämpfte Michael Garteig erfolgreich (52.). Wieder führte ein Geniestreich von Colt Conrad zu Unheil bei den Ingolstädtern. Ein Pass wie ein Strich gezogen erreichte Ross Mauermann, der die Scheibe nur noch zum 3:3 über die Linie bugsieren musste (54.). Als Colt Conrad sich anschließend im Break zur möglichen Entscheidung aufmachte und von Patrik Virta regelwidrig am kontrollierten Abschluss gehindert wurde, erwartete jeder in der Arena eine Strafzeit oder einen Penalty, wie er den Ingolstädtern im zweiten Drittel zugesprochen wurde. Doch hier – auch wenn es das einzige Mal in der Partie war – griff Reid Anderson tief ins Klo oder sehnte sich nach einer Verlängerung dieses spannenden Duells (56.). Dieser Wunsch wurde ihm erfüllt, da keines der beiden Teams bis zum Ende der regulären Spielzeit die Entscheidung herbeiführen konnte.
Daniel Pietta versuchte in der Overtime, mit einem verdeckten Schuss aus der Halbdistanz zum Erfolg zu gelangen, doch auch mit leichten Schwierigkeiten meisterte Kristers Gudlevskis diese Prüfung (61.). Aus der Rubrik „Gewalt“ entsprang der Schuss von Jan Urbas, der aber sichere Beute Michael Garteigs wurde (62.). Pech, dass Alexander Friesen eine Hereingabe von Ross Mauermann nur knapp verpasste (63.). Umso abgezockter machte es Nicholas Jensen, der einen Schuss aus dem Hinterhalt vermuten ließ, dann aber doch zu Jan Urbas ablegte, der die Scheibe aus spitzem Winkel zum 4:3 unters Dach der Ingolstädter Kiste zimmerte und Michael Garteig keine Chance ließ (65.).
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