Rainis Blickwinkel » Prügel für schwedischen Meister – Pinguine gewinnen 5:0 (4:0; 0:0; 1:0) gegen Skelleftea
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Prügel für schwedischen Meister – Pinguine gewinnen 5:0 (4:0; 0:0; 1:0) gegen Skelleftea
13.11.2024 - 01:45 von Rainer


3.847 Besucher waren zum Achtelfinal-Hinspiel der Champions Hockey League die Eisarena gekommen. Dass die Fischtown Pinguins den amtierenden schwedischen Meister Skelleftea AIK mit 5:0 ins Bällebad schicken würde, hatten wohl auch die kühnsten Optimisten nicht auf ihrem Zettel. Dabei standen Colt Conrad, Vladimir Eminger und Christian Wejse noch nicht einmal auf dem Spielbericht. Justin Büsing rutschte dafür ins Line Up.

Die Bremerhavener zeigten sich von Beginn an engagiert, wohl wissend, dass nur ein komfortables Polster im Hinspiel die Chancen auf den Einzug ins Viertelfinale hochhält. So hielten Anders Grönlund, Ziga Jeglic und Max Görtz nacheinander drauf. Allein die Präzision ließ noch etwas zu wünschen übrig (4.). Eine Unentschlossenheit in der Defensive der Pinguine brachte Oskar Vuollet in Schlagdistanz, doch Maxi Franzreb klärte. Eine zuvor Überzahl beendete Max Lindholm mit einer Unbeherrschtheit beim Anspiel gegen Jan Urbas (5.). Mehr noch – Markus Vikingstad staubte bei vier gegen vier nach einem Schuss von Max Görtz zum 1:0 ab (7.). Glück für die Schweden, dass die Referees Mikko Kaukokari (FIN) und Jiří Ondráček (CZE) nach einem Kniecheck an Jan Urbas alle vier Augen zudrückten (8.). Die Gäste übernahmen nun die Initiative und entfachten viel Druck in der Bremerhavener Zone (10.). Dagegen hatte Ziga „Magic“ Jeglic die passende Antwort parat. Aus dem linken Bullykreis zwirbelte er das Spielgerät in numerischer Überlegenheit zum schwedischen Kasten und Keeper Casper Ruud tat sein Bestes, um dem Flugobjekt den Weg zum 2:0 zu ermöglichen (11.). Anders als im nationalen Wettbewerb darf das in Unterzahl befindliche Team nach einem Treffer nicht auffüllen. Der Torschütze hätte sich gern zum Doppeltorschützen gekürt, doch diesmal ließ der schwedische Goalie nichts anbrennen (12.). Der Machte aber kurz darauf Bekanntschaft mit einem Onetimer der Marke Jan Urbas, welcher ihm zum 3:0 um die Ohren flog (13.). Der Versuch von Nino Kinder aus der Halbdistanz landete neben dem Kasten (14.). Schlitzohrig kam Ross Mauermann zum Erfolg, als er einen Rebound mit der Rückhand und Keeper Casper Ruud als Bande nutzend zum 4:0 ins Netz löffelte (15.). Keine ernsthafte Gefahr für Maxi Franzreb erzeugte der Distanzschuss von Rasmus Bergqvist (18.). Kurz vor Drittelende handelte sich Markus Vikingstad noch eine kleine Strafe wegen eines Cross-Checks ein, die trotz Videoanalyse der Schiedsrichter nicht aufgestockt wurde (19.).

Die Unterzahl überstanden die Pinguine ohne Gegentreffer, doch irgendwie war der Spielfluss nach der Pause flüchtig. Während die Bremerhavener immer wieder mit Hinausstellungen bedacht wurden, schaffte es der schwedische Meister nicht, den Vorteil in Zählbares umzumünzen (27.). Dann zog Joose Antonen auf und davon und umkurvte auch den Goalie, setzte den Puck jedoch neben das Gehäuse (28.). Auch zu unpräzise war der Schuss von Matthew Abt von der blauen Linie, der das Ziel verfehlte (31.). Die Skandinavier drückten in der Folge etwas aufs Gaspedal und setzten sich im Bremerhavener Drittel fest. Auch wenn sie sich dabei hin und wieder kleine ahndungswürdige Scharmützel leisteten, blieben sie erfolglos (33.). Dafür blieb Oscar Vuollet am zweiten Pfosten unentdeckt, doch Schlussmann Maxi Franzreb behielt die Oberhand (35.). Mit einer Beschleunigung wie der ICE Bremen/München tobte Jan Urbas in die gegnerische Zone und legte auf Phillip Bruggisser zurück, aber dessen Abschluss wurde sichere Beute von Casper Ruud (40.).

Skelleftea startete mit einem Pfostenschuss in den letzten Durchgang (42.). Dann war wieder Aufbauhilfe der Referees angesagt. Diese erwies sich aber ganz und gar nicht unterstützend. Denn Nino Kinder stahl sich die Scheibe im Forechecking, ging allein aufs Tor zu und parkte zum 5:0 im linken Knick ein. Kurios: Nach der internationalen Regel darf die personell unterlegene Mannschaft beim Shorthander auffüllen und da der Treffer bei angezeigter Strafe erzielt wurde, wanderte Sünder Oscar Lindberg obendrauf noch für zwei Minuten in die Kühlbox (43.). Es ging munter weiter. Soeben verpasste Markus Vikingstad den erfolgreichen Abschluss eines Konters über Maxim Rausch (48.) und Ross Mauermanns Versuch landete abgefälscht im Fangnetz (51.), da hämmerte auf der Gegenseite Axel Sandin-Pellikka die Scheibe auf den Bremerhavener Kasten. Dort entschärfte Maxi Franzreb sie aber mühelos (53.). Ein toller Move mit anschließendem Backhander, aber eine ebenso klasse Parade von Casper Ruud beendete die 54. Spielminute. Nach einem Break von Ross Mauermann wurde dieser regelwidrig am kontrollierten Abschluss gehindert. Den verhängten Penalty schoss der Gefoulte selbst, lupfte jedoch etwas zu flach, so dass Keeper Casper Ruud abwehren konnte (55.). Die letzte Möglichkeit, ein zu null zu verhindern hatte Rickard Hugg, der aber auch freistehend an Maxi Franzreb scheiterte (56.). Am Ende blieb es beim deutlichen 5:0-Sieg gegen den schwedischen Meister Skelleftea AIK. Maxi Franzreb durfte sich überdies für seinen Shutout von den Fans feiern lassen und neben Nino Kinder das „Uffta“ anstimmen.

Beim Rückspiel in einer Woche in Skelleftea reicht den Pinguinen eine Niederlage mit weniger als fünf Toren, um ins Viertelfinale einzuziehen. Die Frackträger sind wieder auf dem Weg für nachhaltige Schlagzeilen zu sorgen.
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