Pinguins machen kurzen Prozess – 6:2 (2:0; 3:0; 1:2)-Sieg im Puppentheater
09.01.2025 - 00:50 von Rainer
Das erste von drei Auswärtspartien in Folge haben die Fischtown Pinguins erfolgreich absolviert. Vor 4.997 Besuchern kam das Team von der Unterweser zu einem ungefährdeten Kantersieg gegen die Kellerkinder aus Augsburg. Vladimir Eminger und Miha Verlic kehrten ins Aufgebot zurück. Dafür musste nun Nico Appendino neben Colt Conrad und Nicholas Jensen passen. Auffälligster Akteur bei den souveränen Nordlichtern war Maxim Rausch.
Zahlreich mitgereiste Fans der Frackträger brauchten nur 21 Sekunden auf den ersten Torjubel warten. Da schlenzte Jan Urbas die Scheibe aus halblinker Position zum 1:0 in den rechten Knick (1.). Doch anschließend galt es, eine Strafzeit gegen Maxim Rausch unbeschadet zu überstehen. Nach deren Ablauf probierte es Markus Vikingstad von der rechten Seite, aber Augsburgs Keeper Strauss Mann wehrte ab (9.). Der sah alles andere als glücklich aus, als der norwegische Stürmer mit deutschem Pass ihm das Spielgerät wenig später aus dem Zentrum heraus zum 2:0 mittig unter das Dach löffelte (10.). Ziga Jeglic hingegen traf kurz darauf nur die Querstange des Gehäuses (13.). Eine Strafzeit gegen die Hausherren wäre vertretbar gewesen, nachdem Jan Urbas vor dem Tor den Schläger eines Augsburgers ins Kreuz gestoßen bekam. Die Referees Marian Rohatsch und Andre Schrader sahen jedoch von einer Ahndung ab (14.). Für einen Verlegenheitsschuss des Tabellenvorletzten reichte es im ersten Durchgang zumindest. Maximilian Franzreb war so jedenfalls nicht zu bezwingen (17.).
Nach Wiederbeginn entwickelten die Panther erste Knospen in der Offensive. Dagegen erhob Maxim Rausch eindrucksvollen Widerspruch und hievte die Scheibe zum 3:0 in den rechten Winkel. Zuvor hatte Ross Mauermann nur denkbar knapp verzogen (23.). Rayan Bettahar glänzte dafür in der Defensive, wo er mit einem guten Schläger ein zwei auf eins von Anrei Hakulinen und Mick Köhler zu Nichte machte (24.). Der Vizemeister spielte Katz und Maus in der Augsburger Zone, obgleich Nino Kinder mit seiner verpassten Einschussmöglichkeit haderte. Panthercoach Larry Mitchell zog die Reißleine und eine Auszeit, um seine Protagonisten aufzurütteln (25.). Und tatsächlich agierte sein Team anschließend engagierter und zielstrebiger. Die Schüsse von Mark Zengerle und Nicolas Baptiste sowie Denis Reul, die knapp das Ziel verfehlten oder Maxi Franzreb entschärfte, waren eine Warnung an das Team von Alexander Sulzer (28.). Deshalb war es umso wichtiger, dass Ziga Jeglic nach einem vom Keeper der Panther abgewehrten Knaller von Jan Urbas zum 4:0 abstaubte. Es war zugleich das 100. Saisontor für den Vizemeister. Strauss Mann, der keinen guten Tag zwischen den Pfosten erwischte, machte dann Feierabend und Markus Keller nahm seinen Platz ein (29.). Der Backup hätte fast nahtlos angeknüpft, doch Miha Verlic verpasste die Chance zum fünften Treffer (32.). Dann musste sich Maxi Franzreb strecken, als Maximilian Renner und im Anschluss Jason Bast gefährliche Anläufe auf den Kasten der Pinguins unternahmen (34.). Den folgenden Klapps auf die Pfoten besorgten Cedric Schiemenz und Chris Wejse mit einem sehenswerten Angriff, den Maxim Rausch zum 5:0 abschloss (35.). Die Pinguins spielten nun Tetris in der Augsburger Zone, wo sich insbesondere Max Görtz, Ross Mauermann und Markus Vikingstad als umtriebige Zeitgenossen aufspielten. Die Gastgeber schleppten sich jedoch irgendwie in die zweite Pause, kassierten allerdings die Bürde einer Strafzeit mit Übertrag ins letzte Drittel (40.).
Den Beginn im Schlussabschnitt mit einem Akteur weniger aus dem Eis überstanden die Augsburger ohne Folgen in der Statistik und gelangten ihrerseits zum 5:1-Anschlusstreffer durch Florian Elias, der Maxi Franzreb mit einem Schuss in die kurze Ecke vernaschte (45.). Die 49. bzw. 50. Spielminute hatte es dann in sich. Die Bremerhavener agierten im Powerplay, als Markus Keller einen Onetimer von Jan Urbas durch die Beine rutschen ließ, die Scheibe aber von einem Verteidiger von der Linie gekratzt wurde. Nur Sekunden später feuerte Matthew Abt das Spielgerät zum 6:1 in die Maschen der Augsburger Kiste. Die Unparteiischen überzeugten sich per Videoanalyse, ob die Scheibe in der vorangegangenen Szene bereits die Torlinie im vollen Umfang überschritten hatte. Dem war nicht so – der Treffer von Matthew Abt wurde in der Statistik verewigt (50.). Die Panther sorgten in der 55. Spielminute durch Alexander Oblinger für etwas Ergebniskosmetik, der einem Schuss von Mick Köhler direkt vor Maximilian Franzreb eine entscheidende Richtungsänderung zum 6:2 gab (55.). Für den Augsburger Maximilian Renner war die Partie anschließend beendet, nachdem Maxim Rausch mit einer unsauberen Aktion gegen den Kopf gecheckt hatte. Der Bremerhavener folgte aus disziplinarischen Gründen mit einer Fünfminutenstrafe und automatischem Spielausschluss in die Kabine, die im Übrigen völlig in Ordnung ging (58.). Die Restzeit in Überzahl brachte den Gastgebern nichts mehr ein. Die Pinguins hielten ihren Kasten sauber und zogen nach Spielende weiter zur nächsten Station auf ihrem Road Trip nach München, wo sie in der Filiale des Brauseherstellers Red Bull empfangen werden.
|