Schwache Vorstellung der Pinguins – Ingolstadt gewinnt im Schongang 1:3 (0:1; 1:1; 0:1)
02.02.2025 - 18:12 von Rainer
Im ersten Spiel in der Eisarena am Wilhelm-Kaisen-Platz nach der Ammoniakunfall bedingten Zwangspause boten die Fischtown Pinguins über weite Strecken der Partie eine erschreckende Vorstellung. Coach Alexander Sulzer konnte aufgrund der Ausfälle von Dominik Uher, Christian Wejse, Rayan Bettahar und Miha Verlic nur über einen ausgedünnten Kader verfügen. Die mangelhafte Scheibenbehandlung, das schwache Passspiel und die katastrophale Chancenverwertung waren diesem Manko jedoch nicht anzulasten.
Die Bremerhavener hatten die erste Möglichkeit des Spiels. Ludwig Byström konnte Panther-Goalie Devin Williams aber nicht überwinden (2.). Dann mussten die Hausherren eine Strafzeit gegen Fabian Herrmann überstehen. Obwohl dies ohne Einschlag gelang, bekamen die Gäste das Geschehen mehr und mehr in ihre Hände. Daniel Pietta war wohl selbst überrascht, wie frei er in der 6. Spielminute im Slot zum Abschluss kam. Kristers Gudlevskis klärte die brenzlige Situation gewohnt zuverlässig und auch gegen Myles Powell wusste der Lette zu bestehen. Nur das Außennetz zitterte nach einem Hammer von Phillip Bruggisser (7.). Besser machten es der Tabellenführer, als Philipp Krauß die Scheibe zum Tor brachte und Austen Keating ihr den Feinschliff zum 0:1 gab (10.). Das beste Powerplay der Penny DEL blieb auch heute ein Schatten seiner selbst. So blieb die Hinausstellung des Ingolstädters Fabio Wagner ungenutzt (12.). Kristers Gudlevskis bewahrte sein Team kurz vor Drittelende vor einem höheren Rückstand, nachdem Alex Breton freistehend abgefeuert hatte (19.).
Auch im Mittelabschnitt änderte sich am teilweise konfusen Auftritt der Pinguins nichts. Glück sogar, dass der Gewaltschuss von Kenny Agostino gerade noch geblockt wurde und ins Fangnetz flog (21.). Bremerhaven zeigte gewaltige Defizite in der Vorwärtsbewegung mit einer Anhäufung von Scheibenverlusten. Die Ingolstädter mussten wenig Aufwand betreiben, um die Angriffsversuche des Gegners zu unterbinden. Da war es schon erfreulich, dass Anders Grönlund in der 25. Spielminute auf den Gästekasten schoss, wenngleich Devin Williams den Puck mühelos aus der Luft schnappte. Wesentlich effizienter löste Riley Sheen die Aufgabe, im Gegenzug Kristers Gudlevskis zu verladen und ihm das Spielgerät zum 0:2 durch die Beine zu schieben. Wie überhastet die Pinguins agierten, zeigte auch die Unentschlossenheit von Jan Urbas, als er eine vielversprechende Chance bei zwei auf eins verdaddelte. Fabian Herrmann bekam gar das Kunststück fertig, nach einem Fehler von Devin Williams die Kiste überhaupt nicht zu treffen (30.). Die Pinguins rannten und machten – etwas Konstruktives kam allerdings kaum heraus. Ross Mauermann probierte es zumindest mal aus der zweiten Reihe, wenn auch erfolglos (37.). Trotzdem belohnten sich die Hausherren. Phillip Bruggisser umkurvte seinen Gegenspieler und passte quer zu Jan Urbas, der mühelos zum 1:2 veredelte (38.). Weitere Gelegenheiten von Alex Friesen und Nicholas Jensen vereitelte Devin Williams mit famosen Paraden (40.).
Die Drittelpause tat den Bremerhavenern alles andere als gut. Völlig neben sich stehend, überließen sie den Ingolstädtern fast tatenlos das Geschehen und fingen sich das 1:3 von Wayne Simpson, welches nach Überprüfung per Video Bestand behielt (41.). Das war in der 45. Spielminute anders, als die Pinguins die Scheibe über der Linie des Gästetores wähnten. Hier entschieden die Referees Christopher Schadewaldt und Andreas Huber wohl berechtigt auf kein Tor. Mittlerweile hatte sich auch Morgan Ellis auf Betriebswärme gebracht, auch wenn sich diese Feststellung ausschließlich auf unsportliche Aktionen reduzierte. Nach einer Verletzung im Gesicht mimte der Ingolstädter im eigenen Torraum den sterbenden Schwan, um augenblicklich nach Spielunterbruch aufzuspringen und zur Bank zu schreiten (47.). Nach einem kurzen Ausritt in die Kabine fokussierte sich der „Geschundene“ auf Provokationen und unfairen Aktionen gegen Bremerhavener Spieler. Den Panthern muss es wirtschaftlich sehr gut gehen, wenn man sich eine solch fragwürdige Gestalt ohne spielerische Teilnahme leistet. Die Pinguins verlegten sich auf Einzelaktionen, die aber keinesfalls ungefährlich waren. So verlangte Fabian Herrmann (56.) und Alex Friesen (57.) dem Ingolstädter Schlussmann alles ab. Am Ende blieb es beim verdienten Sieg der Ingolstädter, die sich mit Sicherheit auf eine wesentlich schwerere Aufgabe an der Unterweser vorbereitet hatte.
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