Miniserie reißt am Pulverturm – Bremerhaven unterliegt Straubing 3:4 (1:3; 2:0; 0:0; 0:1) n. V.
02.03.2025 - 22:36 von Rainer
Wieder einmal sind es die Straubing Tigers, die eine Siegesserie der Fischtown Pinguins beenden. Auch vor dem Hinspiel in Niederbayern waren die Frackträger mit viel Selbstvertrauen angereist. Diesmal gewann der Vizemeister inmitten seines Mammutprogramms fünf Spiele in Folge. Coach Alexander Sulzer konnte mit unverändertem Line-Up antreten. Auch Maximilian Franzreb blieb Startup-Goalie auf dem Spielbericht.
Die Hausherren hielten sich nicht lange mit taktischem Geplänkel auf. Die Sicherung der Pre Playoffs auf dem Radar nahmen sie sofort Kurs auf das Bremerhavener Gehäuse. Alex Green sah sich in der 3. Spielminute dem Duell mit Maximilian Franzreb ausgesetzt, was der Keeper für sich entscheiden konnte. Wie er sich kurz darauf die Scheibe von Justin Scott zum 0:1 in die eigentlich geschlossene kurze Ecke legen ließ, fragt er sich wahrscheinlich selbst noch. Eine Hinausstellung gegen Max Görtz hatte schmerzhafte Folgen. Den abgewehrten Schuss von Josh Melnick nahm Michael Connolly volley und erhöhte auf 0:2 (6.). Die Strafzeit von Justin Scott brachte nicht die Straubinger in Verlegenheit sondern die Pinguine. Michael Clarke klaute sich an der blauen Linie die Scheibe und stürmte dem 0:3 entgegen, was Jan Urbas aber durch ein regelwidriges Abräumen vor dem eigenen Kasten verhinderte. Das DEB-Duo um Roman „ich kann nix (dafür)“ Gofman und Zsombor Pálkövi verweigerte den Gastgebern jedoch eine Ahndung des Vergehens (7.). Dafür erzielten die Pinguine den Anschlusstreffer zum 1:2, als Cedric Schiemenz die Kelle in einen Schuss von Felix Scheel hielt und Straubings Goalie Florian Bugl jegliche Abwehrchance nahm (9.). Fast hätte JC Lipon noch für die Hausherren getroffen, da befanden sich auch schon die Nordlichter im drei auf eins vor dem gegnerischen Kasten. Ludwig Byström haute das Zuspiel von Cedric Schiemenz allerdings in den empfangsbereiten Handschuh von Florian Bugl (14.). Da passte es doch wieder ins Drehbuch, dass die Tigers eine Strafe gegen Marly Quince zum 1:3 nutzte (18.). Eine neue Baustelle vor den Playoffs macht sich bemerkbar. Während das Powerplay an Durchschlagskraft abnimmt, zeigt sich das Penaltykilling zunehmend empfindlich gegen Einschläge.
Nach Wiederbeginn zimmerte Markus Vikingstad dem Straubinger Keeper die Scheibe erstmal an die Maske. Glücklicherweise blieb dies ohne Folgen und der Schlussmann des Tabellensiebten konnte weitermachen (24.). Nicht so glimpflich ging der „Abschuss“ von Marcel Brandt zu Ende. Der ballerte seinen Kollegen Skyler McKenzie das Spielgerät an den Kopf und zwang diesen zum Abschied aus der Partie (27.). Eine gute Gelegenheit von Ziga Jeglic wehrte Florian Bugl mit der Schulter ab (30.). Nach einem Bauerntrick von Markus Vikingstad und dem Querpass auf Nicholas Jensen war er aber machtlos – 2:3 (31.). Ein anschließendes Powerplay ließ das Team von der Unterweser einmal mehr ungenutzt (33.). Nun wurde es aber wieder Zeit, dass sich die in gestreifter Kleidung getarnten Statisten wieder in Erinnerung brachten. Weil es alle vier nicht beurteilen konnten, ob eine eindeutig von Nelson Nogier abgefeuerte Scheibe ungehindert ins Publikum flog, ging es zum Fernsehgucken hinter die Bande. Die Aufzeichnung bestätigte jedoch die Vermutungen. Pikant war die Situation, da bereits Tim Brunnhuber wegen des gleichen Vergehens in der Kühlbox hockte (34.). Es ging also mit doppelter Überzahl für die Pinguine weiter und exakt eine Sekunde vor Ablauf der ersten Strafzeit drosch Jan Urbas den Puck zum 3:3 in die Maschen (36.). Die verbleibende Zeit im Powerplay verstrich ohne weiteren Einschlag für die Gastgeber.
Nach einem unglücklichen Zusammenprall von Marcel Brandt und Matthew Abt, schied der Bremerhavener verletzt aus. Obgleich weder dem einen noch dem anderen eine Schuld traf, verhängten die „Zebras“ eine Strafzeit gegen die Pinguine. Ach, wenn die Forschung doch nur ein Mittel gegen heimtückische Seeschwäche finden würde…! (41.). Die zu Unrecht bestraften Nordlichter überstanden die zwei Minuten Gott sei Dank unbeschadet. Daran hatte Danjo Leonhardt großen Anteil, der die Scheibe „open net“ an den Pfosten ballerte (43.). Dass die Gastgeber wenig später nicht trotzdem in Führung ging, wusste Maximilian Franzreb gegen den frei zum Schuss kommenden Linus Brandl zu verhindern (46.). Beide Mannschaften stellten mehr und mehr auf Risikominimierung um. Phillip Bruggisser probierte es deshalb aus der Distanz, konnte Florian Bugl allerdings nicht überwinden (53.). Warum es Travis St. Denis dennoch gelang, einen Pass vor die Kiste zu Justin Scott zu spielen, wird dieser als Betriebsgeheimnis einstufen. Der Bremerhavener Schlussmann rettete sein Team in die Overtime (55.).
Einmal mehr durften die Pinguine froh sein, dass die „Notbremse“ von Jan Urbas nicht geahndet wurde (62.). Es war Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet Justin Scott vor das Bremerhavener Gehäuse segelte und Maximilian Franzreb ausguckte, bevor er die Scheibe zum 4:3 ins Netz haute und seiner Mannschaft den Zusatzpunkt sicherte (63.).
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