Rainis Blickwinkel » Start in die Playoffs missglückt – Pinguine unterliegen deutlich mit 0:5 (0:1; 0:2; 0:2)
Rainis Blickwinkel

Start in die Playoffs missglückt – Pinguine unterliegen deutlich mit 0:5 (0:1; 0:2; 0:2)
17.03.2025 - 01:54 von Rainer


Der Start ins Playoff-Viertelfinale der Penny DEL gegen die Kölner Haie ging gründlich in die Hose. Bremerhaven erwischte gegen den Tabellensechsten der Hauptrunde einen schwarzen Tag und ist schon jetzt im Zugzwang. Obgleich Headcoach Alexander Sulzer wieder auf Anders Grönlund, Maxim Rausch und Matthew Abt zurückgreifen konnte, war ein positiver Ausschlag im Spiel der Pinguine nicht erkennbar. Felix Scheel und Ludwig Byström blieb nur der Platz auf der Tribüne. Auch der frisch zum Torhüter der Saison gekürte Kristers Gudlevskis erwischte einen seiner schwächeren Tage.

Dabei erwischten die Hausherren einen guten Start. Schon nach 20 Sekunden zwang Ziga Jeglic den Kölner Torhüter Julius Hudacek zu einer glänzenden Parade. Auch weiterhin führte die Reise des Pinguin-Express Richtung Köln. Und die mussten sich immer wieder mit strafbaren Aktionen aus der Umklammerung lösen. Hinausstellungen gegen Adam Almquist und später Marco Münzenberger konnten sie Bremerhavener jedoch nicht nutzen. Auch bei zwischenzeitlich ausgeglichenem Personal auf der Spielfläche veranstalteten die Pinguine ein wahres Scheibenschießen, das allerdings keine Veränderung auf die Anzeigetafel brachte. Nico Appendino, Dominik Uher und Vladimir Eminger sowie Jan Urbas und Ziga Jeglic feuerten ihre Magazine leer, trafen aber auf eine Kölner Abwehr, von der man annehmen musste, sie hätte mehr Arme und Beine als die Akteure auf Bremerhavener Seite. Zudem stand mit Julius Hudacek jemand im Gehäuse, der einen Sahnetag erwischte. Dagegen mogelte sich lediglich eine sehr gute Möglichkeit von Gregor MacLeod, die Kristers Gudlevskis zu Nichte machte. Dann probierte es Brady Austin einfach mal von der blauen Linie und wenig später rieben sich die Tribünengäste verwundert die Augen. Durch die Beine von Kristers Gudlevskis rollte die von ihm sicher gewähnte Scheibe über die Torlinie. Obwohl die Referees Marc Iwert und Lukas Kohlmüller die Partie vorher unterbrochen hatten und die Spieler ihre Anspannung heruntergefahren hatten, zählte der Treffer. Das entkräfteten auch die unkoordinierten Armbewegungen – kein Tor, gutes Tor – von Marc Iwert nicht. Irgendwann hatten sich mal ganz kluge Köpfe diese Regelung ausgedacht. Die Führung für die Gäste stellte den bisherigen Spielverlauf völlig auf den Kopf (17.). Eine weitere Überzahl für die Pinguine brachte wieder nichts ein (19.).

Kurz nach Wiederbeginn stürmte Ziga Jeglic in komfortable Schussposition, doch zog Julius Hudacek einmal mehr den Stecker (21.). Nach einer ergebnislosen Drangperiode der Pinguine liefen diese in einen Konter der Rheinländer. Gregor MacLeod suchte lieber selbst den Abschluss, anstatt auf einen besser postierten Mitspieler zu passen. Kristers Gudlevskis ließ sich vom Kölner Angreifer aber nicht überwinden (22.). Als dann Nicholas Jensen eine Strafe verbüßen musste, bissen die Kölner Haie gnadenlos zu. Gregor MacLeod feuerte die Scheibe humorlos zum 0:2 in den rechten Winkel (23.). Dieser Treffer entfernte den Pinguinen endgültig die Farbe aus dem Frack. Da war auch der Pfostenknaller von Max Görtz keineswegs aufmunternd (26.). Das Überzahlspiel funktionierte weiter nicht, während die Hinausstellung gegen Marly Quince hingegen prompt mit dem 0:3 von Parker Tuomie quittiert wurde (36.). Während die schmerzhaften Nadelstiche den Kölnern den Brustkorb mit Selbstvertrauen gefüllt hatten, nahm die Qualität der spielerischen Elemente bei den Bremerhavenern ab. Dennoch eröffnete sich für Maxim Rausch die Chance und für den Anschlusstreffer vor der zweiten Drittelpause zu sorgen, doch Julius Hudacek hielt seinen Kasten weiterhin sauber (39.).

Im letzten Durchgang setzte sich die klare Verteilung der Rollen fort. Die Gäste besannen sich vermehrt aufs Verwalten des komfortablen Vorsprungs. Die Bremerhavener zwar mit ungebremsten Willen unterwegs, doch die Kreativität in den Angriffsbemühungen nahm weiter ab. Die Bestrebungen von Ross Mauermann (41.) und Jan Urbas (44.) flößten dem Kölner Keeper nicht wirklich Angst ein. Neben seiner Klasseleistung konnte sich Julius Hudacek auch auf Glücksgöttin Fortuna verlassen. Eine Direktabnahme von Ross Mauermann im Stile eines Baseball-Spielers fiel ihm direkt vor die Füße (45.). Und zeigte der Goalie auch mal eine kleine Unsicherheit, der Puck suchte sich selbstverständlich einen Platz neben dem Gehäuse. Nach 51:35 Minuten zog Alexander Sulzer seinen Torhüter für einen sechsten Feldspieler. Warum er diesen Schachzug nicht beim vorangegangenen Powerplay seiner Mannschaft wählte, bleibt sein Geheimnis. Den Gästen war es recht und nutzten durch Louis-Marc Aubry die verwaiste Kiste zum 0:4 (53.). Das Kullertor zum 0:5, bei dem Kristers Gudlevskis keine gute Figur machte, bleibt allenfalls in der Statistik eine erwähnenswerte Notiz (60.).

Schon am Dienstag werden die Karten in der Kölner Lanxess-Arena neu gemischt. Bis dahin heißt es, eine ausgiebige Analyse zu betreiben. Ein geheimes Training der Special Teams wie vor der ersten Begegnung sollte vielleicht unterbleiben. Denn das erwies sich als eher kontraproduktiv. Im Powerplay und beim Penaltykilling einen Wert von 0% zu erwirtschaften – das gelingt sicher auch ohne spezielles Coaching.
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