Rainis Blickwinkel » Pinguins gewinnen erstes Spiel im Finale mit 4:2 (2:2; 2:0; 0:0)
Rainis Blickwinkel

Pinguins gewinnen erstes Spiel im Finale mit 4:2 (2:2; 2:0; 0:0)
18.04.2024 - 04:24 von Rainer



Der Start ins erste Finale seit Zugehörigkeit in der Penny DEL ist den Bremerhavenern geglückt. Dabei gerieten die Hausherren, die ohne Anders Grönlund, Jake Virtanen, Skyler McKenzie und Marat Khaidarov aufliefen, früh in Rückstand. Den kehrten die Pinguins bereits zur zweiten Drittelpause in eine Zwei-Tore-Führung um und gaben diesen bis zum Ende nicht mehr aus der Hand. Die Gruppe „Santiano“ und eine beeindruckende Choreografie der Fans sorgten für eine feierliche Atmosphäre in der ausverkauften Arena schon vor Beginn der Partie.

Die Begegnung begann aus Sicht des Hauptrundensiegers alles andere als verheißungsvoll. Denn nach nur 43 Sekunden zappelte der Puck zum 0:1 hinter Kristers Gudlevskis im Netz. Torschütze Zach Boychuk schaute beim Torjubel ebenso ungläubig, fand die Scheibe doch eher zufällig über die Ausrüstung Alex Friesens den Weg auf seine Kelle (1.). Die Pinguins hatten in der Folge sichtbare Probleme, sich vom Druck der Ostberliner zu befreien. Ein Schuss von Nino Kinder, den Eisbären-Goalie Jake Hildebrand mit etwas Mühe unter Kontrolle brachte, wirkte befreiend (3.). Als Markus Vikingstad sich gegen Marco Nowak durchgesetzt und Korbinian Geibel klassisch aussteigen ließ, mit seinem Backhander jedoch knapp an Jake Hildebrand scheiterte, schmachteten die Bremerhavener Fans nach dem Ausgleich. Doch im Gegenzug markierte Leo Pföderl das 0:2, nachdem Kristers Gudlevskis den ersten Versuch nach vorn abwehrte und dem Berliner einen Nachschuss einräumte (6.). Zum Glück traf Blaine Byron nur den linken Pfosten. Der Himmel über das Finale der Bremerhavener hätte sich im Nu weiter verdunkelt (10.). Stattdessen wühlten sich die Frackträger frei und kamen durch Ross Mauermann zu einer guten Gelegenheit, doch ein Schläger der Berliner fälschte ins Fangnetz ab (11.). Dafür profitierte Lukas Kälble bei seinem Schuss von einem Schnitzer des Gästekeepers, der die Scheibe nicht zu greifen bekam und zum 1:2 über die Linie trudelte (12.). Wohl dem, der einen Mauermann und hinten eine Mauer hat. Zunächst zauberte „Maurer“ Ross das Spielgerät mit einem filigranen Schuss durch die eigenen Beine zum 2:2-Ausgleich ins Netz (13.). Dann brachte Kristers Gudlevskis mit zwei Glanzparaden die Berliner Leo Pföderl und Zach Boychuk, als diese frei vor ihm zum Abschluss kamen (15.). Die Pinguins erkämpften sich mehr und mehr die Spielkontrolle und zogen die erste Strafzeit gegen die Gäste. Ein Torerfolg blieb allerdings aus. Die Versuche von Miha Verlic (19.) und Dominik Uher (20.) verfehlten die Kiste der „Dynamos“ um einige Zentimeter.

Die Gäste aus der Bundeshauptstadt versuchten zu Beginn des zweiten Durchganges wie zuvor zu einem schnellen Treffer zu gelangen. Die Pinguins wussten die Wünsche jedoch zu unterbinden. Dann entwischte Leo Pföderl und Kristers Gudlevskis parierte abermals glänzend. Ross Mauermann half seinem Goalie und beförderte die Scheibe aus dem Gefahrenbereich (26.). Nachdem der Bremerhavener Schlussmann einen Schuss von Kai Wissmann abwehren konnte, herrschte für Sekunden etwas Verwirrung in der Defensive. Jan Urbas klärte die brenzlige Situation aber mit einem langen Schläger (27.). Und abermals zeigte sich die Hintermannschaft der Frackträger unaufmerksam und ermöglichte Blaine Byron eine „Hundertprozentige“ die einmal mehr bei Kristers Gudlevskis ihre Endstation fand (28.). Da wurde es Zeit, dass Ziga Jeglic sein Operationsbesteck auspackte und anstatt selbst abzuschließen, Miha Verlic zu bedienen, der die Scheibe mühelos zum 3:2 veredelte (30.). Nacheinander versuchten Christian Wejse von der linken Seite (31.) und Colt Conrad aus halbrechter Position (33.) den Vorsprung auszubauen, doch Jake Hildebrand ließ sich nicht überwinden. Auf der Gegenseite prüfte Marcel Noebels den Bremerhavener Keeper mit einem Backhander. Der ließ aber ebenfalls nichts anbrennen (34.). Mächtig ins Schwitzen kam er bei einem Break von Tobias Eder, das er prächtig entschärfte und auch beim Rebound von Ty Ronning zeigte der Lette seine Klasse (35.). Der beste Zeitpunkt für Ross Mauermann, um für Schmerzen bei den Eisbären zu sorgen. Mit einem genialen „no look“ Backhander versorgte er Alex Friesen, der eiskalt zum 4:2 vollendete (36.).

Zu Beginn des letzten Drittels traf es auch die Pinguins, die eine Strafe gegen Felix Scheel zu überstehen hatten. Das gelang den Hausherren überaus gut und mit etwas mehr Entschlossenheit hätte es auch mit einem Shorthander ausgehen können (44.). Immer wieder durften sich beide Torhüter auszeichnen. Kristers Gudlevskis legte vor (45.), Jake Hildebrand gegen Nino Kinder aus spitzem Winkel nach (46.). Die Norddeutschen spielten nun nicht mehr vor sondern lediglich mit. Während die Ostberliner den Strohhalm zur Spielwende suchten, erstickten die Pinguins bereits die Ansätze der Bemühungen. Trotzdem setzten sie immer wieder Nadelstiche und verführten Manuel Wiederer und Julian Melchiori zu Verfehlungen, die das sehr gut leitende Schiedsrichter-Gespann um Reid Anderson und Martin Frano konsequent ahndeten. Die Bremerhavener zogen zwar ein gutes Powerplay auf, blieben in der Endabrechnung aber ohne Treffer (58.). Berlins Coach Serge Aubin nahm eine Auszeit und seinen Keeper für einen sechsten Feldspieler vom Eis (59.). Das sollte seinem Team aber auch nichts nutzen. Den einzig gefährlichen Schuss von Blaine Byron pflückte Kristers Gudlevskis aus der Luft (60.).

Der erste Schritt ist getan. Zum Gewinn des Meistertitels fehlen den Fischtown Pinguins noch drei Siege. Am Freitag geht es nach Berlin-Hohenschönhausen. Mit der Unterstützung der zahlreich mitreisenden Fans kann der nächste Schritt gelingen. Dann wäre der Druck auf den Rekordmeister immens. Einen weiteren Fehltritt darf sich die Anschütz-Truppe nicht erlauben.
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