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Rainis Blickwinkel

Pinguins zerlegen Ice Tigers – Höchster Sieg seit DEL-Zugehörigkeit
05.10.2024 - 03:04 von Rainer


Neun verschiedene Torschützen sorgten beim 9:0 (2:0; 3:0; 4:0) an der Noris für den höchsten Sieg für die Fischtown Pinguins seit ihrer Zugehörigkeit zur Beletage des deutschen Eishockeys. Maxi Franzreb feierte seinen ersten Shutout der Saison. Neuzugang Joose Antonen rückte für Felix Scheel ins Aufgebot.

Die Hausherren legten forsch los und Cole Maier war Verursacher für ein großes Chaos vor dem Kasten der Nordlichter, welches Maxi Franzreb und seine Vorderleute schweißtreibend beseitigten (3.). Für Beruhigung der besonderen Art sorgte Markus Vikingstad, der dem Schuss von Anders Grönlund eine entscheidende Richtungsänderung zum 1:0 gab (5.). Nachdem Max Görtz seinen Versuch noch auf den Körper von Nürnbergs Keeper Leon Hungerecker platzierte, zielte Verteidiger Anders Grönlund kurz darauf genau in den rechten Winkel und markierte mit seinem ersten DEL-Treffer das 2:0 (8.). Besonders Cole Maier war aber bedacht, den Gästen die Show zu vermiesen. Sein Abschluss aus der Drehung verlangte Maxi Franzreb einiges ab (12.). Alex Friesen und Jeremy McKenna brachen eine Minute später die freundschaftlichen Verhandlungen ab und ließen die Fäuste sprechen. Der Bremerhavener heimste zwei Strafminuten mehr ein und die Pinguins bekamen das erste Mal die Gelegenheit, ihr bislang exzellentes Penaltykilling vor den Franken zu präsentieren (13.). Das gelang den Frackträgern auch sehr gut. Die Gastgeber liefen auch nach Ablauf ihrer numerischen Überlegenheit einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher (15.). Charlie Gerard revanchierte sich kurz vor Ende des ersten Drittels und lieferte den Gästen die Chance frei Haus, mit Hilfe eines Powerplays das Resultat auszubauen. Die Pinguins blieben jedoch ebenfalls erfolglos (20.).

Im Mittelabschnitt drehten die Nordmänner das Thermometer auf der Spielfläche merklich höher. Dominik Uher beförderte das Spielgerät aus zentraler Position zum 3:0 in die Maschen (25.) und Kapitän Jan Urbas eiferte ihm mit einem sehenswerten Schuss aus dem linken Bullykreis zum 4:0 nach (27.). Das Quergestänge rettete die Hausherren in der 29. Spielminute, als Markus Vikingstad abgezogen hatte. Mit einem Fehler in der eigenen Zone ermöglichten die Nürnberger den nächsten Einschlag. Christian Wejse bedankte sich mit dem 5:0 (35.). Bei Evan Barratt war die Zeit gekommen, seinen aufgestauten Frust abzubauen. Vladimir Eminger half ihm mit handfesten Argumenten dabei und erntete wie sein Kontrahent fünf Minuten zur Abkühlung auf der Strafbank (37.). Weil sich Charlie Gerard und Constantin Braun nacheinander weitere strafbare Verfehlungen leisteten, durften sich die Pinguins für rund eineinhalb Minuten in doppelter Überzahl probieren. Bis zur Drittelsirene blieb diese aber ohne Ertrag (40.).

Das sollte sich nach Wiederbeginn grundlegend ändern. Zick, zick, zyliss machte es zwischen Phillip Bruggisser und Ziga Jeglic, bevor die Scheibe Miha Verlic erreichte und der mit seinem 200. Scorerpunkt das 6:0 markierte (41.). Vier Sekunden fehlten den Nürnberger an der Komplettierung ihrer Reihen, da packte Phillip Bruggisser den Hammer aus und erzeugte einen Strich zum 7:0 (42.). Längst war die Begegnung für die Bremerhavener zu einer Trainingseinheit unter Wettbewerbsbedingungen mutiert. Ross Mauermann testete seine Qualitäten im Duell eins gegen eins, welches Goalie Leon Hungerecker aber für sich entschied (43.). Zugutehalten muss man den Nürnbergern jedoch, dass sie trotz des aussichtslosen Rückstandes nicht die Flinte ins Korn warfen. Aber immer, wenn die Gastgeber mal aussichtsreich vor Maxi Franzreb aufgetaucht waren, hauten die Pinguins den Hausherren wieder auf die Finger. So auch, als Matthew Abt aus der Distanz schoss und die Scheibe von Fabian Herrmann zum 8:0 in die Nürnberger Kiste flog (47.). Als dann auch noch Max Görtz zwei Minuten später auf 9:0 erhöhte, hatte Leon Hungerecker die Nase voll und räumte seinen Platz für Andreas Jenike (49.). Die Ice Tigers reduzierten sich scheinbar darauf, den Shutout des Bremerhavener Schlussmannes zu verhageln. Dabei halfen dessen Vorderleute unfreiwillig mit zwei Strafzeiten mit. Constantin Braun probierte es von der blauen Linie, doch Maxi Franzreb hielt seinen Kasten sauber (56.). Dann rettete Vladimir Eminger auf der Torlinie, als er das schwarze Gummi mit der Hand ins Spielfeld zurückwischte. Die perfekt leitenden Sirko Hunnius und Sean MacFarlane überprüften per Videoanalyse die Spielszene und bestätigten ihre zuvor bereits getroffene Entscheidung „on ice“ (57.). Die Möglichkeit, nach einer Hinausstellung gegen William Graber zweistellig zu stellen, ließen die Pinguins ungenutzt. Als die Schlusssirene ertönte, hatten die Bremerhavener die Ice Tigers dennoch aufgetaut und zu dekorativen Sofatigern verarbeitet (60.).
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