Rainis Blickwinkel » Pinguins unterliegen Glücksbärchen Berlin mit 3:4 (1:1; 0:1; 2:2)
Rainis Blickwinkel

Pinguins unterliegen Glücksbärchen Berlin mit 3:4 (1:1; 0:1; 2:2)
12.10.2024 - 01:59 von Rainer


Die Fischtown Pinguins machten auf ihrer Rückreise vom CHL-Spiel bei Sparta Prag einen Abstecher in die Bundeshauptstadt. Dort erwartete der amtierende deutsche Meister auf den Vize von der Nordseeküste zur DEL-Partie des achten Spieltags. Das Team von Coach Alex Sulzer konnte wieder auf die zuletzt fehlenden Markus Vikingstad, Alex Friesen und Vladimir Eminger zurückgreifen. Dafür rotierten Nino Kinder, Rayan Bettahar und Felix Scheel aus dem Aufgebot. Den eigenen Kasten sollte Kristers Gudlevskis sauberhalten.

Die Bremerhavener kamen gut in die Partie und hatten sogleich die erste gefährliche Aktion, als Alex Friesen geschickt Fabian Herrmann bediente, dieser aber nur die Schulter des Ostberliner Keepers traf (2.). Jake Hildebrand hielt auch den Schüssen von Christian Wejse und Matthew Abt stand (4.). Sein Gegenüber zeigte sich bei einer Finte von Leo Pföderl ausgesprochen wachsam, der eine abgefeuerte Scheibe im Slot ekelig abgefälscht hatte (5.). In der nächsten Aktion steigerte der Berliner seine eh schon überproportional vorhandene Kreativität. Von der linken Seite kommend, schwenkte er ins Zentrum und verzögerte seinen Abschluss, der Sekunden später brutal zum 0:1 im Gehäuse der Pinguins einschlug (8.). Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Einer Strafzeit gegen Kai Wissmann folgte der 1:1-Ausgleich von Miha Verlic, der mustergültig von Ziga Jeglic im hohen Slot angespielt wurde (11.). Matthew Abt zündete wenig später eine Granate, die mit hellem Klang von der Querstange ins Feld zurückprallte (15.). Auf der anderen Seite musste Kristers Gudlevskis sein Können unter Beweis stellen, weil Blaine Byron allein vor ihm aufgetaucht war (16.). Gleiches widerfuhr Markus Vikingstad, als der kurz darauf Jake Hildebrand überwinden wollte (18.). Hüben wie drüben bewiesen sich die Goalies bei Schüssen von Jan Urbas und Jonas Müller (20.).

Die Ostberliner begannen den Mittelabschnitt mit viel Schwung. Zach Boychuk nervte Kristers Gudlevskis mit einem Schuss von der blauen Linie (23.). Auf der Gegenseite probierte es Alex Friesen frech mit einem Backhander, den Jake Hildebrand jedoch entschärfte (24.). Der Keeper der Dynamos hatte wiederum Dusel, als Matthew Abt die Scheibe ein weiteres Mal an die Latte feuerte und Jan Urbas die Eisbärenbude nur knapp verfehlte (25.). Beim Konter mit zwei auf eins musste mehr herausspringen. Christian Wejse schloss selbst ab, traf das Ziel aber nicht (28.). Allmählich verspürten auch die Referees Christopher Schadewaldt und Martin Frano gesteigerte Lust, der Partie eine besondere Würze zu geben. Nachdem Ty Ronning auf Kristers Gudlevskis zustürmte, ihm dabei der Puck versprang und Nicolas Appendino regelwidrig eingriff, warfen die Unparteiischen Kamelle in Formeines Penaltys. Mit dem konnte der Gefoulte allerdings auch nicht umgehen und Kristers Gudlevskis beendete die Show kompromisslos (30.). Sehenswert anschließend der „no look“-Pass von Leo Pföderl auf Zach Boychuk, bei dessen Abschluss der Schläger von Dominik Uher den Spielverderber mimte (33.). Ziemlich albern erwischte es Nicholas Jensen anschließend wegen angeblicher Behinderung eines Gegenspielers. Diese Aktion als Messlatte und jedes Eishockeyspiel würde 60 Minuten mit drei Akteuren auf beiden Seiten ausgetragen (35.). Zumindest half es den Dynamos wieder Helligkeit in ihr Spiel zu bekommen. Einen Pass der Hausherren in den Slot beförderte Maxim Rausch mit dem Schlittschuh unglücklich zum 1:2 über die Torlinie. Die Unverwundbarkeit im Penaltykilling war beendet. Ein kleiner Trost: die Pinguins taten dies selbst, auch wenn sich Gabriel Fontaine ungerechtfertigt feiern ließ (36.). Für einen Moment bekamen die Gastgeber etwas Oberwasser. Liam Kirk versuchte es mit einem feinen Schuss aus der Drehung (38.)

Die Anfangsphase des letzten Durchgangs gehörte den Berlinern. Mehr als ein Distanzschuss von Mitchell Reinke, der am Gehäuse von Kristers Gudlevskis vorbeiflog, war aber nicht drin. Dann heizten die Bremerhavener den Eisbären wieder mächtig ein. Miha Verlic fand jedoch mit seinem Rückhandlupfer in Jake Hildebrand seinen Meister. Ziga Jeglic ging es aus zentraler Position nicht anders (44.). Da das Powerplay aber funktionierte, klingelte es nach einer Hinausstellung gegen Zach Boychuk relativ schnell. Bereits nach 14 Sekunden durfte der Sünder die Kühlbox schon wieder verlassen, weil Miha Verlic mit einem Strich von der blauen Linie auf 2:2 gestellt hatte (46.). Postwendend wanderte Anders Grönlund für zwei Minuten auf die Strafbank. Die Spielleiter hatten das Verhaken der Schläger als Halten des Stockes bewertet (47.). Auch die Berliner sind keine Einäugigen unter den Blinden was das Überzahlspiel angeht. Schon gar nicht, wenn Marcel Noebels mit einer genialen Idee aufwartet und mustergültig auf Frederik Tiffels passt, der die Scheibe nur noch über die Linie streicheln muss – 2:3 (49.). Große Probleme bereitete Schlussmann Jake Hildebrand das Geschoss von Jan Urbas vom Bully weg (50.). Eine kleine Auszeit nahm sich anschließend einer der Linesmen, dem ein offensichtliches Abseits der Gastgeber kein Pfiff wert war (51.). Und wenn sich die Glücksfee schon ein Berliner Trikot übergestreift hat, nutzt man es auch aus. Nach einem Wumms von Eric Mik löffelte Frederik Tiffels das Spielgerät zunächst an die Querstange, bevor Gabriel Fontaine mit der Schlägerspitze zum 2:4 vollendete. Diesmal durfte sich der Torschütze berechtigt freuen (53.). Die Pinguins ergaben sich keineswegs ihrem Schicksal sondern versuchten, das Unmögliche doch noch möglich zu machen. Gudi für einen sechsten Feldspieler raus und plötzlich stand es 3:4. Phillip Bruggisser hatte die Scheibe per Fernschuss eingenetzt (59.). Mehr sprang aber nicht heraus. Am Ende gewannen die Ostberliner die Spitzenpartie zwischen dem Meister und Vizemeister äußerst schmeichelhaft.
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