Schützenfest am Main – Pinguine schießen Löwen Frankfurt mit 7:1 (6:1; 1:0; 0:0) ab
30.11.2024 - 00:28 von Rainer
Da haben die Fischtown Pinguins den Main aber so richtig trockengelegt. Die Hausherren wurden schon im ersten Drittel pathologisch auseinandergenommen. Sechs Treffer, die ersten drei davon innerhalb von 47 Sekunden, entschieden die Partie bevor sie richtig begonnen hatte. Den Frankfurtern merkte man allerdings das Fehlen so wichtiger Akteure wie Dominik Bokk, Carter Rowney, Nathan Burns und Markus Lauritzen an. Wenn dann noch Spiellaune und Effektivität von der Unterweser anreist, liegen die Voraussetzungen schon sehr weit auseinander.
Dabei begannen die Frankfurter mit viel Elan und ärgerten Kristers Gudlevskis, der erneut den Vorzug vor Maxi Franzreb erhielt, mit einem Vorstoß von Chris Wilkie. Der hatte sich vor die Bremerhavener Kiste geschoben, musste aber unverrichteter Dinge wieder abdrehen und dem lettischen Keeper den Applaus für seine glänzende Abwehr überlassen (2.). Alex Friesen löste in der 5. Spielminute den gordischen Knoten und haute die Scheibe nach einer Energieleistung zum 1:0 unter das Dach des Löwengehäuses. Nun verspürte das gesamte Team ungebremste Lust aufs Tore schießen. Nur 37 Sekunden später flog das von Nicholas Jensen abgefeuerte Spielgerät wie eine Flipperkugel von Mann zu Mann und von Ross Mauermann zum 2:0 über die Linie. Es benötigte nur weitere zehn Sekunden, bevor Fabian Herrmann auf 3:0 stellte. Der hatte kurz darauf Bock auf einen Doppelschlag, doch der durch Schlussmann Juho Olkinuora ermöglichte Nachschuss fand auch bei diesem sein Ende (8.). Maksim Matushkin mit einem satten Fernschuss zum 3:1 in die rechte Ecke weckte wieder zarte Knospen der Hoffnung (11.). Gerade hatten sich die Hessen aus der Schockstarre befreit, da bediente Vladimir Eminger seinen Kollegen Max Görtz, der zum 4:1 eintippte. Nicolas Appendino erhöhte wenige Sekunden später mit einem Kunstschuss in den linken Giebel auf 5:1 (16.). Nach einem Zauberpass von Phillip Bruggisser bugsierte Ziga Jeglic den Puck zum 6:1 über die Linie. Der Treffer hielt auch der Überprüfung per Video durch die Referees Andris Ansons und Achim Moosberger stand (20.).
Für Frankfurts Goalie Juho Olkinuora war nach dem ersten Durchgang der Arbeitstag beendet. Der konnte sich fortan um wichtige Dinge kümmern. Backup Cody Brenner übernahm den Job als Feuerwehrmann zwischen den Pfosten (21.). Seine Vorderleute bemühten sich indes um Resultatsverbesserung. Die Defensivarbeit der Pinguine war jedoch ausgesprochen kompakt, welche gefährliche Aktionen in Tornähe nicht zuließ. Auch eine Hinausstellung gegen Christian Wejse verschaffte den Hausherren kein Erfolgserlebnis. Das Penaltykilling der Frackträger bleibt für den Gegner ein Sprint durch das Watt der Weser (26.). Das schien besonders Cameron Brace nicht zu schmecken, der Nicolas Appendino übelst mit dem Ellenbogen gegen den Kopf checkte. Der Bremerhavener schied verletzt aus und der Frankfurter durfte mit einer Spieldauerstrafe schon mal für die Kollegen die Temperatur der Duschen einstellen (29.). Schadenbegrenzung im folgenden, ausgesprochen suboptimalen Powerplay betrieb Christian Wejse der einen von Jan Urbas abgefeuerten Schuss als Abpraller von der Hintertorbande zum 7:1 versenkte (34.). Der Däne hätte das Resultat kurz vor der Drittelsirene noch ausbauen können, traf die Scheibe jedoch nicht voll (40.).
Eines konnte man den Frankfurtern nicht absprechen – das Bemühen, die feststehende Niederlage zumindest erträglicher zu gestalten. Kevin Maginot probierte es von der rechten Seite, aber Kristers Gudlevskis verspürte überhaupt keine Lust auf einen weiteren Gegentreffer (45.) und auch dem Break eines heranstürmenden Löwen gewährte er keinen Grund zum Jubeln (47.). Pech hatte Maxim Rausch, als er Keeper Cody Brenner die Scheibe durch die Hosenträger fummelte, diese aber die Torlinie nicht im vollen Umfang überschritt (48.). Die Pinguine beschränkten sich in der Folge auf getuntes Schaulaufen. Sie ließen zwar einen Distanzschuss von Maksim Matushkin zu, der das Ziel verfehlte und auch eine Strafzeit über sich ergehen. Den Gastgebern half das alles nichts. Maksim Matushkin beendete die aus Frankfurter Sicht völlig verkorkste Begegnung mit einem Schuss ans Gestänge (55.).
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