Rainis Blickwinkel » Tag der offenen Tür in Fischtown – Pinguins unterliegen Ice Tigers 6:7 (2:0; 3:3; 1:3; 0:0; 0:1) n. P.
Rainis Blickwinkel

Tag der offenen Tür in Fischtown – Pinguins unterliegen Ice Tigers 6:7 (2:0; 3:3; 1:3; 0:0; 0:1) n. P.
16.12.2024 - 02:55 von Rainer


4.602 Zuschauer sahen am dritten Advent ein kurioses Match zwischen den Fischtown Pinguins und den Nürnberg Ice Tigers. Nach 40 Minuten lagen die Frackträger noch mit zwei Toren in Front. Am Ende drehten die Gäste die Partie und sicherten sich zwei Punkte nah Penaltyschießen. Nicholas Jensen schied während der Begegnung verletzt aus.

Der Vizemeister ließ sich nicht viel Zeit für den Führungstreffer. In der 4. Spielminute, just als eine Strafe gegen Anders Grönlund abgelaufen war, zwirbelte Nicolas Appendino die Scheibe zum 1:0 in die Nürnberger Kiste. Max Görtz (6.) und Nino Kinder (8.) hatten hinreichend Gelegenheit, den Vorsprung auszubauen. Nicht ungefährlich war auch der verdeckte Versuch von Charlie Gerard aus der Halbdistanz, den Kristers Gudlevskis jedoch entschärfte (11.). Nach einem erfolglosen Powerplay klappte es bei den Bremerhavenern im zweiten Anlauf besser. Einen von Phillip Bruggisser versandten Schlenzer fälschte Dominik Uher im Slot zum 2:0 ab (15.). Gleiches Procedere kurz vor dem Drittelende, doch diesmal flog der abgelenkte Schuss von Miha Verlic am Gehäuse vorbei (19.).

In der Drittelpause hatten sich die Gäste von der Noris anscheinend entschlossen, ebenfalls aktiver Teilnehmer der Partie zu sein. Die Hinausstellung gegen Ziga Jeglic jedenfalls beendeten sie mit dem 2:1 von Cole Maier vorzeitig (21.). Der Tabellenzehnte machte den Pinguinen fortan mächtig Feuer am Gefieder. Charlie Gerard nagelte einen Querpass von William Graber neben den Kasten (22.) und Cole Maier wiederholte das Kunststück nach Zuspiel von Jeremy McKenna nur eine Minute später. Owen Headrick scheiterte an Kristers Gudlevskis und schoss seinen eigenen Rebound am Tor vorbei (23.). Die Bremerhavener waren zu diesem Zeitpunkt völlig von der Rolle. Anstelle einer Auszeit durch Coach Alexander Sulzer zog es Maxim Rausch vor, einen Konter von der rechten Seite zu fliegen und Jan Urbas nach Vorarbeit von Miha Verlic zum 3:1 einzunetzen. Unpassend nur, das Ross Mauermann nur 22 Sekunden später mit einem riskanten Pass in der eigenen Zone das 3:2 von Jeremy McKenna einleitete (25.). Fortan sollte Referee Seedo Janssen eine sich selbst angedachte Hauptrolle in der ohnehin spannenden Begegnung spielen. Während Andre Schrader eine gute Leistung bot und sich noch tagelang fremdschämen wird müssen, zog der Praktikant an seiner Seite im achten Spiel als Schiedsrichter in der Penny DEL mit seinen Entscheidungen schockierende Schleifen. Eine erste Kostprobe bekam der Nürnberger Marcus Weber gereicht. Diese Fehlentscheidung nutzten die Pinguine zum 4:2 durch Ziga Jeglic, der einen scharfen Pass vor dem Nürnberger Gehäuse eintippte (29.). Große Mühe hatte Keeper Niklas Treutle mit einer Granate von Anders Grönlund, die im Fallen und dann liegend um den Pfosten drehte (30.). Den Flachschuss von Alex Friesen aus dem Zentrum fischte er hingegen lässig aus der gefährlich angereicherten Luft (34.). Opfer des zweiten Akts gestreifter Inkompetenz wurde dann Jan Urbas. Der wurde von einem Nürnberger zu Boden gerissen und während der Übeltäter unbestraft blieb, beorderte „Zebra“ Seedo Janssen den Kapitän der Pinguine für einen leichten Kontakt mit dem Schläger umgehend für zwei Minuten in die Kühlbox (35.). Da ließen sich die Ice Tigers selbstverständlich auch nicht lange bitten und bugsierten durch Samuel Dove-McFalls das Spielgerät zum 4:3 über die Linie (36.). Mehr als grenzwertig ist es, wenn man seinen Unfug eine Konzessionsentscheidung folgen lässt. Eugen Alanov musste dran glauben und wanderte für Nichts auf die Strafbank. Okay, es wurden nur 50 Sekunden, da hatte Miha Verlic die Scheibe von der blauen Linie aus zum 5:3 ins Tor geworfen (38.).

Die Nürnberger ließen sich aber nicht kleinkriegen und schon bald nach Beginn des letzten Durchgangs markierten sie erneut den Anschluss. Evan Barratt, der zuvor nur durch Lamentieren beim Schiedsrichtergespann auffällig wurde, durfte durch die komplette Defensive der Pinguine marschieren und Kristers Gudlevskis mit einem Backhander zum 5:4 düpieren (42.). In der 46. Spielminute erlebten die Besucher den Ritterschlag der Unfähigkeit eines Referees aus Hamburg. Aus zwei Metern und freier Sicht auf das Geschehen ließ er Samuel Dove-McFalls mit dem Schläger im Gesicht von Christian Wejse herumfuchteln, ohne eine Strafe zu verhängen. Es spricht für sich, dass ausgerechnet Eugen Alanov im Gegenzug den 5:5-Ausgleich erzielte (46.). Die Atmosphäre hätte nicht aufgeheizter sein können. Für Ziga Jeglic und Cole Maier hatte das zur Folge, dass sie von Andre Schrader für den ausgelebten Flirt eine Abkühlung von zwei Minuten verordnet bekamen. Ross Mauermann nutzte die vorübergehende Unordnung in der Defensive, um einen Pass von Markus Vikingstad zu einem Tänzchen mit Niklas Treutle nutzte und zum 6:5 einnetzte (49.). Aber auch nach diesem Treffer zeigten die Nürnberger Nehmerqualitäten. Cody Haiskanen verfehlte das Ziel mit einem Schuss von der rechten Seite nur denkbar knapp (55.). Hätte Phillip Bruggisser in der 57. Spielminute sein Solo erfolgreich abgeschlossen – es wäre ein ganz normaler Abend geworden. So nahmen die Gäste 1:57 Minuten vor dem Ende eine Auszeit und Niklas Treutle für einen weiteren Feldspieler aus dem Tor. Und all die Bestrebungen, die die Gäste von der Noris ins Match geworfen hatten, wurden 66 Sekunden vor dem Ende belohnt. Evan Barratt verwandelte einen Querpass von Charlie Gerard per Onetimer zum 6:6-Ausgleich (59.).

In der Overtime hielten sich beide Teams merklich zurück. Cole Maier (63.) verpasste eine Möglichkeit und Phillip Bruggisser kam an einen Pass von Max Görtz nicht heran (64.) – das war’s auch schon.

Im anschließenden Penaltyschießen blieben die Anläufe von Ziga Jeglic und Jan Urbas blass, so dass William Graber und Roman Kechter mit ihren verwandelten Penaltys den Zusatzpunkt für ihre Mannschaft sicherten.

In eigener Sache:

Eine große Freude bereitete mir/uns die tolle Aufmerksamkeit von Karin und Norbert, die sie vor dem Spiel übergaben. Hierfür nochmals herzlichen Dank!
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