Starke Leistung wird mit drei Punkten belohnt – Ludwig Byström mit Gamewinner
19.01.2025 - 19:55 von Rainer
Die Fischtown Pinguins präsentierten sich nach der Aufregung vom Freitag mit dem Spielabbruch gegen die Ingolstadt Panther in Berlin von der besten Seite und gewannen mit 4:3 (1:1; 2:0; 1:2). Vor 14.200 Zuschauern in der zum wiederholt ausverkauften Uber-Arena zeigte sich das Ensemble von der Unterweser defensiv wieder wesentlich konzentrierter und im Angriff effizient. Alex Friesen kehrte ins Line Up zurück, dafür musste Felix Scheel auf der Tribüne Platz nehmen. Beide Mannschaften erfüllten die Ansprüche eines Topspiels mit Auszeichnung. Leider wurden die Referees dem nicht gerecht und zogen durch fragwürdige Entscheidungen den Unmut beider Seiten auf sich.
Die Dynamos leuchteten den Torraum der Pinguins bereits nach wenigen Sekunden voll aus, doch Jonas Müller verpasste die Möglichkeit zur frühen Führung (1.). Das Glück stand den Frackträgern in der 4. Spielminute zur Seite, als Frederik Tiffels nur das Quergestänge traf. Ein erster Versuch von Markus Vikingstad war bei Berlins Goalie Jake Hildebrand gut aufgehoben (5.). Eine Minute später war Maximilian Franzreb machtlos, als der Schuss von Korbinian Gebel leicht abgefälscht an ihm vorbei zum 0:1 in die Maschen zischte (6.). Zugleich war es auch der Hinweis an die Norddeutschen, sich noch mehr in die Partie einzubringen. Jan Urbas ließ sogleich die Gelegenheit zum umgehenden Ausgleich liegen. Der Kapitän scheiterte frei vor und an Jake Hildebrand (7.). Eine Strafzeit gegen den Berliner Torschützen ließen die Pinguins ungenutzt. Da knirschte es noch lautstark in der Kreativabteilung (11.). Ein wenig zu unpräzise schloss Matthew Abt eine sehr wohl starke Einzelleistung ab (13.). Frederik Tiffels war weiter auf der Suche nach der passenden Zieleinstellung. Diesmal verlor er das Duell gegen Maximilian Franzreb (15.). Dann baten die Bremerhavener zu einer Partie Poolbillard auf dem Eis. Über Fabian Herrmann im Doppelpass mit Dominik Uher flutschte die Scheibe quer zu Markus Vikingstad, der mit wenig Aufwand zum 1:1 einlochte (16.). Ebenfalls sinnbildlich für einen qualitativ hochwertigen Angriff beendeten die Hausherren das erste Drittel, auch wenn Manuel Wiederer das Ziel knapp verfehlte (19.).
Es war schon frech, mit welch „asozialer“ Parade Jake Hildebrand den Markus Vikingstad frustriert zurückließ. Mensch Junge – den „Todsicheren“ Rebound kannste doch mal durchgehen lassen…! Im Gegenzug glänzte Maximilian Franzreb bei einem Schuss von Gabriel Fontaine, auch wenn ihm der Puck aus der Fanghand flutschte und am Kasten vorbeiflog (22.). Dann bewies der Bremerhavener Schlussmann seine Befähigung als Vorbereiter, als die Gastgeber schlecht wechselten. Er schickte Nino Kinder mit einem Pass auf die Überholspur und der bedankte sich mit einem satten Handgelenkschuss zum 2:1 (27.). Die Berliner antworteten mit wütenden Angriffen, doch weder Lean Bergmann (30.) noch Frederik Tiffels nach Zuspiel von Jonas Müller (31.) konnten sich in die Torschützenliste eintragen. Es begann die unsägliche Odyssee des Schiedsrichtergespanns um Aleksander Polaczek und Andris Ansons. Nach einem fairen, wenn auch Max Görtz unglücklich treffenden Check von Markus Niemeläinen wurde dieser trotz ausgiebigem Sichten per Video mit einer fünf plus Spieldauerstrafe zum Duschen geschickt (35.). Bei einer vergleichbaren und womöglich grenzwertigeren Aktion von Alex Friesen gegen den Berliner Zach Boychuk am Ende des ersten Abschnitts gingen die Bremerhavener bei der Strafbemessung gänzlich leer aus. Den Pinguins war’s egal und Jan Urbas nutzte die numerische Überlegenheit mit einem Strahl in den linken Knick zum 3:1 (36.). Berlins Keeper Jake Hildebrand avancierte kurz vor der Sirene einmal mehr zur Spaßbremse, als er dicke Dinger von Matthew Abt und Markus Vikingstad parierte (40.).
Die Pinguins suchten auch zu Beginn des letzten Durchgangs ihr Heil in der Offensive. Christian Wejse und Miha Verlic brachten die Scheibe aber nicht an Tausendsassa Jake Hildebrand vorbei (44.). Es folgte der nächste Akt des Duos Infernale in gestreifter Uniform. Gleich zwei Strafen verhängten sie gegen die Bremerhavener in einem Unterbruch. Zur Hinausstellung gegen Ludwig Byström gibt es keine zwei Meinungen, das gesühnte Vergehen von Christian Wejse hatte Aleksander Polaczek offenbar geträumt – sei’s drum. Irgendwann musste das fortwährende Fordern der „Dynamo-Gröhler“ nach Strafzeiten gegen Bremerhaven auf den Rängen ja Erfolg haben (47.). Auch die Berliner wussten mit dem Bonus umzugehen und erzielten durch Liam Kirk den 3:2-Anschlusstreffer (49.). Sie durften sogar weiter in Überzahl agieren, nachdem Leo Pföderl den Bremerhavener Vladimir Eminger regelwidrig von den Beinen geholt hatte (54.). Maximilian Franzreb bewies seine Klasse, als er gegen Manuel Wiederer hervorragend abwehrte (56.). Wenig souverän agierten die Referees erneut, als der Stürmer der Gastgeber Max Görtz foulte, jedoch beide Akteure in die Kühlbox geschickt wurden. Die Pinguine ließ das unbeeindruckt. Stattdessen zwirbelte sich Fabian Herrmann durch die Berliner Abwehr und versorgte Ludwig Byström, der humorlos seinen ersten Treffer zum 4:2 markierte (57.). Der amtierende Meister zog noch mal alle Register, nahm eine Auszeit und Jake Hildebrand für einen zusätzlichen Stürmer aus dem Kasten. Da sich Maxim Rausch noch eine Pause auf der Strafbank gönnte, war die Aufholjagd mit zwei Spielern mehr auf dem Eis möglich. Mehr als der Anschlusstreffer zum 4:3 durch Yannick Veilleux, der einen Kracher von Leo Pföderl erfolgreich abfälschte, blieb den Eisbären aber verwehrt (59.). Die Pinguins gewannen schlussendlich die Partie und genossen nach Spielende den Jubel der zahlreich mitgereisten Fans.
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