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Pinguine reiten auf den Haien zum vierten Sieg in Folge
09.10.2023 - 16:28 von Kralli


Die Fischtown Pinguins behalten im Monat Oktober weiterhin eine blütenweiße Weste. Die Bremerhavener besiegten in der heimischen Eisarena die Kölner Haie mit 5:2 (1:0; 2:1; 2:1) und feierten gleichzeitig den 200. Sieg in der höchsten Spielklasse. Das Team von Thomas Popiesch spielte in der gleichen Aufstellung wie beim Auswärtsspiel am Freitag in Augsburg, also ohne die verletzten Maximilian Franzreb, Miha Verlic, Lukas Kälble und Philip Preto.

Die 4.439 Zuschauer sahen von Beginn an eine von beiden Mannschaften auf hohem Niveau vorgetragene Partie. Das unterstrich Justin Schütz mit einem fulminanten Schuss an den Pfosten der Bremerhavener. Im Gegenzug lenkte Ross Mauermann eine Hereingabe von Alex Friesen nur knapp am Ziel vorbei (2.). Eine Minute später zirkelte Phillip Bruggisser das Spielgerät aus der Ecke des eigenen Drittels in den Lauf von Jan Urbas, der jedoch wegen einer Unebenheit im Eis nicht zum kontrollierten Abschluss kam (3.). Schon waren es wieder die Gäste, die dem Führungstreffer nach einem Pass von Andreas Thuresson auf Louis-Marc Aubry sehr nahe waren, Kristers Gudlevskis aber blitzschnell die Schoner schloss und parierte (4.). Keine Mühe hatte Kölns Keeper Mirko Pantkowski bei einem Versuch von Gregory Kreutzer aus zentraler Position (5.) und einem Handgelenkschuss durch Nicholas Jensen (7.). Das sah bei Kristers Gudlevskis anders aus, als Nicholas Bailen von der rechten Seite abgezogen hatte (10.). Einen schnell vorgetragenen Konter über Markus Vikingstad staubte Ross Mauermann zur 1:0-Führung ab, nachdem zunächst Mirko Pantkowski abwehren konnte und Frederik Storm unglücklich vorbereitete (14.). Schlitzohr Ziga Jeglic probierte es nach einem schönen Spielzug der ersten Reihe mit einem Lupfer aus spitzem Winkel, doch der Gästekeeper ließ sich nicht überlisten (18.). Kristers Gudlevskis ließ gegen Frederik Storm nichts anbrennen und bewahrte sein Team vor dem Ausgleich kurz vor der Drittelsirene (20.).

Die Pinguins starteten mit viel Tempo in den Mittelabschnitt. Sehr hilfreich war das beharrliche Pressing beim Spielaufbau der Rheinländer. Marat Khaidarov versuchte mit einem „Bauerntrick“, Mirko Pantkowski zu überwinden, doch der hatte den richtigen Riecher (24.). Auch ein ausgeprägter Geruchssinn half dem Schlussmann nicht, als Kapitän Jan Urbas von der linken Seite eine Granate zum 2:0 in den Kölner Kasten zimmerte (25.). Andreas Thuresson antwortete mit einem Schuss aus der Halbdistanz, verfehlte aber das angepeilte Ziel (26.). Da nahm Nicholas Jensen genauer Maß und streichelte die Scheibe zum 3:0 unten rechts in die Maschen (27.). Große Verwirrung herrschte vor dem Gästegehäuse, nachdem Nicolas Appendino den Puck ins Zielgebiet beförderte und Mirko Pantkowski nebst Vorderleute die heikle Situation nur mit großem Aufwand bereinigen konnten (29.). Auf der anderen Seite schnappte sich Kristers Gudlevskis einen Schuss von Andrej Sustr (30.). Ärgerlich, dass die Seestädter nach Hinausstellungen von Carter Proft und Robin van Calster eine doppelte Überzahl ungenutzt ließen. Ausgerechnet bei eigener Überzahl fingen sich die Bremerhavener kurz vor der Drittelsirene den Anschlusstreffer. Alex Friesen hatte sich mit einem Pass hinter das Kölner Tor verschätzt und im schnell vorgetragenen Konter überwand Justin Schütz den Keeper der Hausherren zum 3:1 (40.).

Im letzten Drittel ließen die Pinguins ihren Gegner zunächst gewähren und legten größeren Wert auf Sicherung des Vorsprunges. Bis Alex Friesen wieder einen Vorstoß wagte, aber lediglich den Außenpfosten traf (45.). Als Louis-Marc Aubry sich in die Kühlbox begeben musste, schweißte Jan Urbas die Ablage von Nicholas Jensen zum 4:1 in den linken Giebel der Kölner Kiste (46.). Mirko Pantkowski verhinderte einen Doppelschlag gegen Ziga Jeglic, dessen Rückhandschuss er sicher beherrschte (47.). Eine Strafzeit wie gegen Ross Mauermann kann nur der Kreativität eines Referees Sirko Hunnius entsprungen sein. Beim Kampf um die Scheibe verhakten sich beide Akteure und nahmen sich gegenseitig aus dem Spiel. Hier einen Spieler – ob Bremerhaven oder Köln – zu bestrafen, war schon mehr als albern (50.). Auf jeden Fall führte es dazu, dass die Pinguins nur mit viel Glück die anschließende Unterzahl überstanden, da die Raubfische mächtig Druck machten (51.). Das Team von Thomas Popiesch war längst nicht mehr so aggressiv im Forecheck, was mit fortlaufender Dauer der Partie mehr als verständlich war. So kam Maxi Kammerer zu einer guten Gelegenheit, doch war auch für ihn in Kristers Gudlevskis die Endstation (54.). Nach einer Strafe gegen Felix Scheel wegen Spielverzögerung, nahm Kölns Coach Uwe Krupp während des Powerbreaks seinen Keeper für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Mit Erfolg – 56 Sekunden später zappelte die Scheibe zum 4:2 im Netz der Bremerhavener. Schütze Louis-Marc Aubry nahm die Glückwünsche seiner Kollegen entgegen. Doch vom Bully weg schickte Nicolas Appendino Ross Mauermann auf die Strecke und der wuchtete das Spielgerät trocken zum 5:2 in den linken Torwinkel (55.). Auch eine Auszeit und den erneuten Zug, für Mirko Pantkowski mit sechs Feldspielern unterwegs zu sein, half den Rheinländern nicht mehr. Am Ende durften sich die Pinguins nach einer großartigen Leistung über einen verdienten Sieg freuen.
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