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Knappe Niederlage am Rhein – Pinguine verlieren durch Sonntagsschuss 2:3 (0:1; 2:1; 0:1)
03.02.2024 - 03:21 von Rainer


Die Dienstreise für die Fischtown Pinguins endete bitter. Nachdem das Team von Thomas Popiesch einen 0:2-Rückstand aufgeholt hatte, entschied Zufallsprodukt die ausgeglichene Partie. Maxi Franzreb gab nach langer Verletzungspause sein Debüt und auch Jake Virtanen kehrte aus dem Lazarett zurück. Markus Vikingstad und Christian Wejse fehlten weiterhin.

Das Duell gegen den Tabellensiebten war zunächst arm an hochwertigen Aktionen. In der 6. Spielminute hatten die Seestädter Glück, dass ein Foulspiel an Tim Wohlgemuth keine Hinausstellung nach sich zog. Pikant war die Ansetzung des Schiedsrichtergespanns. Dem zuletzt besonders bei den Kölnern in Ungnade gefallene Roman Gofman, der in der Begegnung in München einmal mehr einen vermeintlichen (Sieg-)Treffer nicht anerkannte, leistete Eduards Odins Gesellschaft. Die erste gute Gelegenheit erspielten sich die Küstenlümmel, die Colt Conrad nach einem Zuspiel von Ziga Jeglic aber nicht nutzen konnte (7.). Auch Alex Friesen zeigte sich wenig später nicht zielsicher, als er die Scheibe rechts am Gehäuse der Hausherren vorbeifeuerte (9.). Allmählich tauten die Kölner vor über 16.000 Zuschauern in der Lanxess Arena auf und Brady Austin prüfte erstmals die Aufmerksamkeit Maxi Franzrebs (12.). Ein sehenswerter Move von Jason Bast mündete in eine kapitale Möglichkeit für David McIntyre, der die Bremerhavener Kiste jedoch verfehlte (14.). Ebenso fahrlässig ging Frederik Storm mit seinem Break um, das er erfolglos abschloss (16.). Der Schuss von Jason Bast landete gar in der zweiten Etage (19.). Eine gar nicht so gefährlich anmutende Möglichkeit von Colt Conrad prallte kurz darauf von der Latte des Kölner Gehäuses ins Feld zurück (19.). Eine überaus ärgerliche Strafzeit von Alex Friesen wegen Beinstellens endete schon nach fünf Sekunden. Da schlug der Onetimer von Stanislav Dietz zum 0:1 hinter Maxi Franzreb ein (20.).

Beide Mannschaften hielten auch sich zu Beginn des Mittelabschnitts mit hochkarätigen Aktionen zurück. Nicholas Jensen beschwor Gefahr für den Kasten der Gastgeber herauf, als er das Spielgerät in den Slot passte, Ross Mauermann jedoch keinen kontrollierten Abschluss generieren konnte (26.). Eine saubere Hereingabe von Colt Conrad brachte Ziga Jeglic nicht an Schlussmann Tobias Ancicka vorbei (31.). Dafür zeigten sich die Kölner effizient mit dem Umgang ihrer wenigen Möglichkeiten. Eine unübersichtliche Situation im Bremerhavener Torraum erfasste Maxi Kammerer am schnellsten und bugsierte den Puck samt Colt Conrad zum 0:2 über die Linie. Zwar bemühten die Referees den Videobeweis, doch wohl niemand zweifelte die anschließende Bestätigung des Treffers wegen des befleckten Arbeitszeugnisses Roman Gofmans in der jüngeren Vergangenheit an (34.). Die Pinguins hatten aber die passende Antwort im Reisegepäck verstaut. Marat Khaidarov nahm einen Pass von Ziga Jeglic auf und hämmerte die Scheibe zum 1:2 in die lange Ecke (37.). Dass es noch besser kam, war dem zurzeit brandgefährlichen Powerplay der Norddeutschen geschuldet. Einen halbwegs geblockten Schuss von Nicholas Jensen schob Ziga Jeglic zum 2:2-Ausgleich über die Torlinie (39.). Maxi Franzreb war es aber zu verdanken, dass seine Mannschaft mit dem ausgeglichenen Resultat in die Kabine gehen konnte, weil er die Doppelchance von Gregor MacLeod bravourös entschärfte, als wäre er nie abwesend gewesen (40.).

Im letzten Durchgang beschränkten sich beide Teams auf Minimierung eigener Fehler, um den Gegner nicht ins offene Messer zu laufen. So beschränkte sich der Arbeitsnachweis beider Torhüter zumeist auf das Entschärfen von Schüssen aus der Distanz. Skyler McKenzie (47.) scheiterte ebenso an Tobias Ancicka wie Tim Wohlgemuth (52.) auf der anderen Seite an Maxi Franzreb. Ziga Jeglic bekam dann die Riesenchance zum Führungstreffer in den Lauf gelegt, doch es gelang ihm nicht, das schwarze Gummi am Kölner Keeper vorbeizubringen (54.). Alexandre Grenier hatte hingegen Glück, dass ihm die „Streifenhörnchen“ nach einem misslungenen Alleingang einen Penalty zusprachen. Der gesichtete Stockschlag von Anders Grönlund hielt die Rechtfertigung eines Strafschusses in jedem Fall nicht stand. Der „Gefoulte“ führte selbst aus, zog aber den Kürzeren gegen Maxi Franzreb (55.). Ebenso überraschend wie kurios kamen die Kölner Haie zur erneuten Führung durch Frederik Storm. Einen Schuss von Louis-Marc Aubry hatte Maxi Franzreb abwehren können, als die Scheibe vor dem Torraum plumpste. Der Torschütze reagierte blitzschnell, und markierte in nahezu unmöglicher Manier das 2:3 (56.). Thomas Popiesch ging all in und zog den Goalie für einen zusätzlichen Feldspieler. Aber auch eine Auszeit und weitere Instruktionen brachten nichts ein. Am Ende brachten die Kölner den Vorsprung über die Zeit und sicherten sich drei wichtige Punkte im Kampf um den direkten Einzug ins Playoff-Viertelfinale. Dass dem Kölner Patrick Sieloff mit der Schlusssirene noch der Draht aus der Mütze sprang, als er Colt Conrad rüde an den Kopf checkte und mit einer „gut gemeinten“ fünf plus Spieldauerstrafe anstatt mit einer Matchstrafe endete, mangelte es an einer halbwegs sinnvollen Erklärung.
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