Nichts zu holen für die Pinguins – 2:4 (0:3; 1:0; 1:1)-Niederlage in Prag
10.10.2024 - 00:35 von Rainer
Stark dezimiert waren die Fischtown Pinguins in die tschechische Hauptstadt gereist. Neben dem ohnehin an einer Verletzung laborierenden Colt Conrad, standen auch Alex Friesen Vladimir Eminger und Markus Vikingstad (Nachwuchs) nicht zur Verfügung. Headcoach Alexander Sulzer krempelte kurzerhand die Reihen um und stopfte die Lücken mit Felix Scheel und Nino Kinder. Rayan Bettahar rückte als siebter Verteidiger ins Aufgebot und Kristers Gudlevskis übernahm den Job zwischen den Torstangen.
Die Hausherren kamen aus der Kabine, als ginge es um Leib und Leben. Es war schwindelerregend, mit welchem Tempo die „Spartaner“ über das Eis fegten. Da sie gleichzeitig eine fast perfekte Scheibenbehandlung an den Tag legten, beschränkte sich der Aufenthalt für die Pinguine im ersten Abschnitt zumeist in der eigenen Zone. Tomas Tomek prüfte Kristers Gudlevskis erstmals ernsthaft (3.) und Tomas Hyka sowie Valtteri Kemiläinen ballerten was der Schläger hergab, doch eine Lücke in der Abwehr fanden sie nicht (4.). Als Phillip Bruggisser endlich Maß nahm, hatte die Uhr bereits sieben Umdrehungen hinter sich (8.). Es war nur eine Frage der Zeit, bis es hinter dem Bremerhavener Keeper klingelt. Die kam in der 10. Spielminute, nachdem Michal Řepík an Nicholas Jensen vorbeigesegelt war und Kristers Gudlevskis mit einem Schuss unters Dach zum 0:1 überwand. Die Gastgeber setzten ihre Achterbahnfahrt mit den Pinguins fort. In Überzahl erhöhte Filip Chlapík mit einer Granate von der blauen Linie auf 0:2 (12.). Es schien, als würden die Tschechen nimmer müde. So tankte sich Jani Lajunen durch die Bremerhavener Zone und zwang Kristers Gudlevskis zur nächsten Glanztat (14.). Der hatte dann aber wieder das Nachsehen, als Kryštof Hrabík einen Abpraller von der Bande zum 0:3 über die Linie bugsierte (16.). Ein wenig aufatmen konnten die Pinguins, nachdem Michal Řepík wegen hohem Stocks in die Kühlbox musste. Zählbares gelang den Nordlichtern aber nicht, so dass es bei unverändertem Resultat in die Drittelpause ging. Ansporn für den Mittelabschnitt sollte ein weiteres Powerplay sein, welches Pavel Kousal den Bremerhavenern kurz vor der Sirene mit seiner Hinausstellung auflegte (20.).
Nachdem die Pinguins die numerische Überlegenheit ungenutzt verstreichen ließen, blieben sie am Drücker. Selbst wenn Christian Wejse mit einer feinen Einzelleistung für die gefährlichste Aktion der Gäste verantwortlich war – er schob Prags Keeper Josef Kořenář die Scheibe durch die Beine, allerdings auch an der Kiste vorbei – die Bremerhavener hatten nun mehr Zugriff auf den Gegner (24.). Ein weiteres Powerplay für die Pinguine funktionierte zwar wesentlich besser, doch blieb diese Feststellung ohne Auswirkung auf der Anzeigetafel (27.). Keinen Weg vorbei an Schlussmann Josef Kořenář fand eine gezündete Fackel von Max Görtz (28.). Nach einem feinen Pass von Fabian Herrmann, löffelte der mitgelaufene Nicholas Jensen den Puck zum 1:3 in die Maschen (32.). Endlich hatte sich der Vizemeister der DEL für seinen Aufwand belohnt. Schade, dass Ross Mauermann nicht traf, als er den Turbo gezündet hatte, aber Josef Kořenář hervorragend parierte (34.). Doch auch Kristers Gudlevskis war noch einmal gefordert, weil Aaron Irving vor ihm einflog und unangenehme Pläne verfolgte (39.).
Den letzten Durchgang eröffnete Phillip Bruggisser mit einem Versuch von der rechten Seite, fand jedoch kein Vorbeikommen an Goalie Josef Kořenář (41.). Da hatte Miikka Salomäki mehr Glück, als er die Scheibe von der blauen Linie zum 1:4 in die Kiste wuchtete (42.). Die Partie gestaltete sich in der Folge ausgeglichen. Prächtig wehrte Kristers Gudlevskis bei einem zwei auf eins der Tschechen gegen David Vitouch und Miikka Salomäki ab. Da sich zuvor Maxim Rausch unlauterer Mittel bediente, wanderte dieser mit einer kleinen Strafe auf die Sünderbank (45.). Das Penaltykilling funktionierte im Gegensatz zum Powerplay mittlerweile tadellos (47.). Pech für Miha Verlic, dass seine Granate knapp über den Kasten flog (48.). Zielsicherer erwies sich Matthew Abt, der das Spielgerät aus der Distanz zum 2:4 im Gehäuse der Gastgeber unterbrachte (50.). Eine Strafe gegen Prag war die große Chance für die Pinguins für eine Wende. Es blieb verhext – das Powerplay war an diesem Abend eine Nullnummer (57.). Auch der Tausch von Kristers Gudlevskis für einen sechsten Feldspieler brachte nichts. Am Ende unterlagen die Bremerhavener den insbesondere im ersten Drittel stark auftrumpfenden Tschechen.
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